"Krone" am Schiff

Auf dem größten Baby des Mittelmeeres

Reisen & Urlaub
08.11.2014 17:00
Ich bin infiziert! Der "Ich bin verliebt in Kreuzfahrtschiffe"-Virus hat mich befallen, und ich möchte NICHT geheilt werden. Empfehlung des "Arztes": Kind und Kegel einpacken und eine Woche mit der funkelnagelneuen Costa "Diadema" durch das Mittelmeer cruisen.

"Ja, bist denn du narrisch", waren die ersten Worte, die mir entfuhren, als das jungfräulich weiße, riesige Schiff vor mir auftauchte, das die imposanten Werftgebäude in Venedig klein wie Schrebergartenhütten wirken und mich selbst in Sekunden auf Ameisengröße schrumpfen ließ. 60 und a paar zerquetschte Meter hoch (fast der halbe Turm vom Stephansdom), 306 Meter lang! Gigantisch! Und ich war für die "Krone" eine der Ersten, die dabei sein durften, als das jüngste Schiff der Costa-Flotte erste Kontakte mit dem weiten Mittelmeer aufnahm.

Gigantische schwimmenden Stadt
Sie ist größer als ihre 15 Geschwister und birgt auch sonst für Costa-Kenner Überraschungen. Rund um Deck fünf führt zum Beispiel eine 500 Meter lange Promenade, die einer italienischen Flaniermeile mit vielen "Schanigärten" nachempfunden ist.

Gerade als die Sonne den Markusplatz in goldenes Licht tauchte und die Möwen sich zum abendlichen Futterflug aufmachten, liefen wir aus. Gezogen von zwei Schleppern, wälzte sich die "Diadema" elegant durch die Lagune – hinaus aufs Meer. Viele der 1.000 Werftarbeiter, die zwei Jahre lang die Geburt des "Riesenbabys" vorbereitet hatten, winkten und jubelten stolz vom Kai hinauf. Ein wirklich berührender Augenblick.

Eine halbe Stunde später verschmolz die "Diadema" mit dem offenen Meer und glitt sanft durch die Wellen. Endlich Zeit, das Innere dieser gigantischen schwimmenden Stadt zu erkunden. Mein Tipp, behalten Sie sich Stöckelschuhe für den Abend vor, denn für die Tour durch den Bauch der "Diadema" ("Königin des Mittelmeeres") mit 1.800 Kabinen empfiehlt sich eher bequemes Schuhwerk. Auf zwei Decks von den insgesamt 19 befinden sich sieben Restaurants und elf Bars. Von der original italienischen Gelateria, der Pizzeria, den großen Abendrestaurants bis hin zur Teppanyaki-Bar. Gerade recht, dass sich die 4.800 Passagiere nie auf die Zehen treten.

Luxus, der keine (kulinarischen) Wünsche offen lässt
Es ist eine Welt des blinkend leuchtenden leistbaren Luxus. Wer jemals in Las Vegas war, wird sich unweigerlich daran erinnern. Dass der kulinarische Genuss hier wirklich keine Wünsche offenlässt, dafür sorgt übrigens Manfred Kaineder, einer der führenden F&B-Manager (F&B steht für Food and Beverage) der Welt. Ein Mühlviertler. Der 47-jährige Chef über 650 Leute, die 24 Stunden am Tag dafür sorgen, dass alles, was die "Kombüse" verlässt, frisch und perfekt ist, führte uns durch sein Nirosta-Reich, das fast ein durchgehendes Deck groß ist.

Vier bis fünf Tonnen Mehl braucht er pro Woche, drei bis vier Tonnen Nudeln und an die 20.000 Liter Bier, um nur ein paar Eckpunkte zu erwähnen. "Und alles wird bei uns an Bord selbst gemacht. Vom Brot bis zum Eis", erzählt er stolz. Bevor Ihr Teller auf dem Tisch landet, ist ein Kellner bis zu fünf Minuten im Laufschritt unterwegs. Ja, die Wege sind lang auf einem der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt, das die "Diadema" ist. Übrigens: Für ein formelles Abendessen müssen etwa 40.000 Stück Geschirr gewaschen werden.

Bars, Livemusik und Shows sorgen für abendlichen Zeitvertreib
Aber auch die Nächte sind kurz an Bord: Bars, Livemusik und jeden Abend Shows im Theater werden ebenso geboten wie ein Casino, das wieder an Las Vegas erinnert. Ein letzter Drink in der Disko oder einer lauschigen Ecke an Deck läutet den (langen) Gang in die Kabine ein.

Wenn Sie morgens die Augen aufmachen, ertönt dezent klassische Musik an Deck. Das Schiff ist leise und fast unbemerkt den nächsten Hafen angelaufen. Ein Tag in La Spezia, Neapel, Palma de Mallorca, Barcelona oder Marseille erwartet Sie.

Fad wird es an Bord garantiert nicht
Wer an Bord bleibt, dem wird garantiert auch nicht fad. Um die Pools und Jacuzzis stehen am Sonnendeck gemütliche Liegen, während die Kids ihr eigenes Piratenschiff am obersten Deck haben oder ins 4D-Kino gehen. Größere Buben und Väter spielen Basketball 60 Meter über dem Meer oder setzen sich in den Rennwagensimulator.

Wer's lieber ruhig möchte, findet in der Bibliothek oder einem Kaffeehaus bestimmt das Richtige. Oder lässt sich im Spa verwöhnen und schaut von der Sauna auf Deck 12 durch riesige Fensterfronten aufs Meer hinaus. Wie gesagt, ich bin infiziert und möchte es bleiben!

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele