Gage gestrichen

Team-Stronach-Klubobfrau Nachbaur abgetaucht

Österreich
21.11.2014 15:04
Nachdem ihr Parteigründer Frank Stronach am Donnerstag eine von der Stronach Group bezahlte Zusatzgage in der Höhe von 140.000 Euro gestrichen hat, ist Klubobfrau Kathrin Nachbaur offenbar abgetaucht. Die 35-Jährige wollte am Freitag zu ihrer Lohnkürzung keine Stellungnahme abgeben und hat außerdem eine Pressekonferenz kurzfristig platzen lassen.

Eigentlich wollte Nachbaur am Freitagvormittag zum Thema "Existenzängste der Gewerkschaften vernichten Arbeitsplätze" vor die Medien treten, knapp drei Stunden vorher wurde die Pressekonferenz "aus terminlichen Gründen" wieder abgesagt - hinter vorgehaltener Hand hieß es in der Partei allerdings, dass ein "Vertrauensverlust" hervorgerufen durch die jüngsten Schlagzeilen der Grund dafür war.

Nachbaur hat auch dazu keine Stellungnahme abgeben. Somit herrscht weiter Verwirrung um ihre Tätigkeiten in Stronachs Firmen und ihrem aktuellen Verhältnis zum Parteichef. In den Umfragen läuft es für die Partei ja seit Längerem miserabel. Am Donnerstag bestätigte Nachbaur mit den knappen Worten "Es ist halt so", dass Stronach ihr die 140.000 Euro-Jahresgage der Stronach Group gestrichen hat.

Nachbaurs Tätigkeit in Stronach Group unklar
Unklar ist allerdings, wann genau Nachbaur aus dem Firmenimperium ausgeschieden ist. Im August war sie noch bei der Stronach Group beschäftigt, im Oktober hieß es dann, sie sei derzeit für keine Firma des Parteigründers tätig, auch nicht mehr für die Frank Stronach Beteiligungs GmbH. Im Firmen-Compass schien sie Freitagmittag aber noch als Geschäftsführerin der Frank Stronach Beteiligungs GmbH auf. Und die im Parlament aufliegende Liste mit ihren Nebentätigkeiten hat die Abgeordnete seit Juli nicht mehr aktualisiert.

Die Stimmung zwischen Stronach und Nachbaur soll derzeit jedenfalls schlecht sein, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Zu Unstimmigkeiten in Geldangelegenheiten sollen zuletzt auch persönliche Spannungen gekommen sein. Druck aus der Partei auf Nachbaur, ihre Positionen als Vizeparteichefin und Klubobfrau zurückzulegen, gibt es aber offenbar nicht. Sie selbst sagte, dass der Klub am Dienstag ihr das Vertrauen ausgesprochen habe, obwohl sie ihren Rücktritt angeboten habe.

Team-Stronach-Kollegen: "Wir sind ein Team"
Auch dass sich bereits andere in Stellung bringen, wird heftig bestritten: Das sei "in keiner Weise" der Fall, betonten etwa Ex-Klubchef Robert Lugar und Mandatar Leo Steinbichler. "Wir sind ein Team und jeder in diesem Team hat eine hohe Qualität. Wir werden gemeinsam daran gehen, dass wir die Partei wieder erfolgreicher machen in den Umfragen", beteuerte der Abgeordnete Rouven Ertlschweiger.

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