Kritik an Sparplänen

Regierung legt Schülern faules “Osterei” ins Nest

Österreich
11.04.2014 17:08
"Bei der Bildung darf auf keinen Fall gespart werden" - das posaunt die Regierung seit Jahren hinaus. Doch mit diesem Versprechen ist es nicht weit her, nun wird in der Schule der Rotstift angesetzt. Opposition, Lehrer- und Schülervertreter sowie die von der ÖVP gestellten Landesschulratspräsidenten haben empört auf das faule "Osterei" der Regierung reagiert. Die Kürzungen in der Höhe von 57 Millionen Euro seien demnach eine "Bankrotterklärung", die Schüler müssten jetzt "für die Hypo-Pleite bluten".

Gespart wird in drei Bereichen: in der Verwaltung, bei der Neuen Mittelschule und über die Erhöhung der Schülerzahlen pro Klasse. Am unverständlichsten ist wohl der Wegfall der Klassenteilung in der neunten Schulstufe in Gymnasien und berufsbildenden höheren Schulen. Hier können in den Hauptgegenständen künftig bis zu 36 Schüler in einer Klasse sitzen. Auch im Informatik- und Bildnerische-Erziehung-Unterricht werden die Schülergruppen größer.

In der Neuen Mittelschule wird es die - vielgepriesene und als Aushängeschild geltende - Doppelbesetzung von Lehrern in einer Klasse in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch nur noch in zehn statt in zwölf Stunden geben. Der Ausbau der Ganztagsschule ist von den Sparmaßnahmen nicht betroffen. 400 Millionen sind dafür budgetiert, so Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek.

Breite Front gegen Schul-Sparpläne: "Kurzsichtig"
Lehrer, Schüler und Opposition steigen angesichts der Kürzungen auf die Barrikaden. Die von der ÖVP gestellten Landesschulratspräsidenten reagierten mit "Unverständnis und Empörung". Ihr Sprecher, Oberösterreichs Fritz Enzenhofer, warnte unter anderem davor, dass die Neue Mittelschule durch die Kürzung der Teamteaching-Stunden zur "Schmalspur-NMS" verkomme.

Die ÖVP-dominierte ARGE Lehrer in der GÖD ortet unterdessen "eine Bankrotterklärung der österreichischen Bildungspolitik": Während Milliarden in die "Hypo-Leiche" gesteckt würden, spare man im schon jetzt unterdotierten Bildungsbereich. "Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass Pleitebanken und Spekulanten auf Kosten der Zukunft unserer Kinder saniert werden", so Paul Kimberger, Vorsitzender der APS-Gewerkschaft und der ARGE Lehrer/innen in der GÖD. Auch die SP-nahen Lehrervertreter lehnen Einsparungen ab und warnen vor einer "Neue Mittelschule light als Mogelpackung".

BZÖ: "Beinharter Schlag in die Magengrube der Jungen"
Die Grünen sehen die Schüler gar "für die Hypo-Pleite bluten". Das Team Stronach hält die "sozialistische Bildungspolitik für gescheitert". Das BZÖ ortet einen "beinharten Schlag in die Magengrube der jungen Generation", die Wiener FPÖ den "nächsten Anschlag von Rot-Schwarz auf unser Bildungswesen".

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