Heikle Forderung

Flüchtlinge: “Ausbildung statt Billig-Jobs!”

Österreich
26.05.2016 17:43

Voller Energie hat Kanzler Christian Kern nun gefordert: "Flüchtlinge sollen rascher arbeiten dürfen" - ein zwar gut gemeinter Wunsch, den laut krone.at-Umfrage aber vier von fünf Österreichern für keine gute Idee halten. Und vor dem auch Integrationsexperten warnen: "So werden Tausende Hilfsarbeiter geschaffen."

Exakt 81,6 Prozent von 13.914 Befragten sind vom Kern-Vorstoß keinesfalls überzeugt. Wobei es laut dem oberösterreichischen Integrationslandesrat Rudi Anschober und dem Experten in Humanitärfragen, Kilian Kleinschmidt, vor allem ums Tempo geht.

"Es ist dabei nicht entscheidend, Flüchtlinge mit aller Gewalt möglichst schnell in den Job zu bringen, sondern mit ihnen eine Ausbildungssubstanz zu entwickeln", so der Grünpolitiker und der ehemalige UNHCR-Sonderbeauftragte beim Lokalaugenschein in Jordaniens größtem Flüchtlingslager Zaatari.

Vielmehr gelte es, den Menschen, die nach Europa kommen, zu signalisieren, dass eine Berufsausbildung wichtig und dafür Zeit vorhanden ist. Ansonsten dränge man die Menschen in den schnellstmöglichen Billig-Job ohne Qualifizierung, sprich in Hilfsarbeiterjobs.

"Wenn wir den Leuten nicht die Möglichkeit zur Ausbildung geben, zerstören wir die Chance, die für unsere Wirtschaft vorhanden ist", so Anschober. Deutschkurse sollen dafür bereits ab dem ersten Tag angeboten werden, denn das fördere die Integration.

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