Agrarminister:

“Ein Apfel mehr pro Woche gegen Putin-Sanktionen”

Österreich
19.08.2014 09:33
ÖVP-Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter hat nach dem russischen Importverbot für europäische Lebensmittel nun eine Gegenstrategie parat: "Wenn jeder einen Apfel pro Woche mehr isst, dann können wir diesen Marktausfall im Obst- und Gemüsebereich schließen", appellierte der Minister am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal" an die Österreicher, zu mehr heimischen Produkten zu greifen.

Auch Krankenhäuser, die Gastronomie und Großküchen sollten regionalen Lebensmitteln den Vorzug geben, ruft Rupprechter zu einem "nationalen Schulterschluss" auf. Minister anderer Länder preschten zuletzt mit ähnlichen Appellen vor.

Unter dem Twitter-Slogan "Iss Äpfel gegen Putin!" wurde etwa in Polen dazu aufgerufen, sich dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu widersetzen und die heimischen Landwirte zu unterstützen. Auch die lettische Regierungschefin Laimdota Straujuma hat die Letten aufgerufen, mehr einheimische Waren zu kaufen.

EU beschließt Hilfe für Bauern
Die EU hat am Montag eine Hilfe von 125 Millionen Euro für die Bauern beschlossen. Laut Rupprechter befinden sich 400 Millionen Euro in "Krisenreserve", die man seiner Meinung nach voll ausschöpfen muss. Auch das heimische Ministerium will Geld in die Hand nehmen und eine Infokampagne starten. Eine geplante Exportoffensive soll sich auf den Nahen Osten, Nordafrika und Asien konzentrieren.

Die Einbußen für die gesamte österreichische Agrar- und Lebensmittelbranche bezifferte der Landwirtschaftsminister in der Vorwoche mit 4,5 Millionen Euro. Die Preise für Äpfel sind bereits gefallen, dabei steht die Haupternte erst bevor. Heuer wird zudem mit einer um ein Fünftel höheren Ernte gerechnet, berichtet die Landwirtschaftskammer Österreich. Das Regenwetter befügelt das Wachstum. Als Faustregel gilt nach Angaben eines LK-Experten, dass, wenn die Äpfel um einen Millimeter Durchmesser gewinnen, die Erntemenge um drei Prozent steigt.

Russland pfeift bereits auf 500 Tonnen Austro-Äpfel
Rund 500 Tonnen heimischer Qualitätsäpfel habe Russland schon zurückgeschickt oder abbestellt, so der steirische LK-Präsident Franz Titschenbacher in einer Aussendung. Der Apfelverbrauch pro Kopf in Österreich belief sich laut aktueller Versorgungsbilanz des Landwirtschaftsministeriums zuletzt auf 19,5 Kilo pro Jahr.

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