Mittels K.-o.-Tropfen

Pater im Verdacht: Messdiener betäubt und missbraucht?

Österreich
25.10.2012 15:18
Ein Ordensbruder und Pater des Stiftes Melk steht unter schwerem Verdacht: Der Deutsche soll ehemalige Ministranten mit K.-o.-Tropfen betäubt und missbraucht haben. Die für den Pfarrer einer Stadtgemeinde in Niederösterreich zuständige Erzdiözese Wien hat sofort reagiert und den Geistlichen, der die Vorwürfe zurückweist, abberufen.

Körperverletzung, beharrliche Verfolgung (Stalking), Missbrauch – die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ermittelt nach einer Anzeige gegen den Gottesmann. Den Fall ins Rollen brachte ein Brüderpaar (18 und 22 Jahre).

Statt Gehirntumor kam Missbrauch aufs Tapet
Dr. Franz Amler, Anwalt der ehemaligen Ministranten des idyllisch am Donauufer gelegenen Benediktinerklosters: "Beide sind sehr sportlich, konnten aber kaum noch Fußball spielen. Zuerst wurde ein Gehirntumor vermutet, bis die Aussetzer in zeitliche Verbindung mit Besuchen beim Pater gebracht wurden."

Priester soll nach Deutschland versetzt werden
Ermittler glauben nun laut "Krone"-Informationen, dass der gebürtige Deutsche seine Opfer (es ist noch von einem dritten Jugendlichen die Rede) mit K.-o.-Tropfen betäubt hatte. Der Pater bestreitet alle Vorwürfe, dennoch soll er nach Deutschland strafversetzt und dort therapiert werden.

Es handle sich dabei um eine "routinemäßige Vorsichtsmaßnahme" und "nicht als Indiz für eine Schuld", so die Diözese, die außerdem darauf hinwies, dass es zu dem Fall "derzeit keine weiteren Auskünfte" gebe.

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