"Krone"-Ombudsfrau

In Graz: 13 Jahre Streit um Riesen-Fichte

(Bild: Claudia Fulterer)

(Bild: Claudia Fulterer)

Eine Riesen-Fichte direkt neben einem Einfamilienhaus sorgt seit dreizehn Jahren für einen skurrilen Streit zwischen Stadtbehörde und Baumbesitzerin. Diese will den Baum fällen lassen. Vor allem aus Angst vor Sturmschäden. Die Stadt hat dazu bisher nein gesagt...

1930 hat der Vater von Barbara A. ein kleines Bäumchen im Garten direkt neben dem Haus gepflanzt. Daraus ist über die Jahrzehnte eine stattliche Fichte geworden, die das Dach weit überragt. Und ihrer Besitzerin mehr Kosten und Angst als Freude bereitet. "Die Wurzeln verursachen jedes Jahr Schäden am Haus sowie am gepflasterten Weg und die Nadeln verstopfen die Dachrinnen", schildert die Grazerin. Am meisten sorgt sie sich aber der immer stärker werdenden Stürme wegen, die den riesigen Baum entwurzeln könnten - ein Albtraum mitten im Wohngebiet. In jeder Richtung stehen Häuser.

Barbara A. sucht deshalb seit 13 Jahren um die Erlaubnis auf Baumfällung an. Diese wurde ihr gemäß der Grazer Baumschutzverordnung bisher nicht erteilt. Der Baum sei in einem guten Zustand, so die Begründung. "Auf meine Einwände wird nicht eingegangen. Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Mir entstehen durch die Abtragung ja auch hohe Kosten. Außerdem ist es in der näheren Umgebung schon zu großen Schäden durch entwurzelte Bäume gekommen", so Frau A., die deshalb die Ombudsfrau um Hilfe gebeten hat.

Tatsächlich hat der skurrile Streit nun ein Ende gefunden. Das Amt hat der Fällung plötzlich zugestimmt. Was auch bei uns gemischte Gefühle verursacht. Denn eigentlich ist uns leid um jeden Baum. Aber die Bilder sprechen für sich und Sicherheit geht vor.