"Krone"-Ombudsfrau

Ärztepfusch: Frau bekommt nicht einmal Antwort

(Bild: Klemens Groh)

Völlig im Stich gelassen fühlt sich eine junge Mutter aus Wien. Im Spital hatte man übersehen, dass zwei Sehnen und ein Nerv ihrer linken Hand durchtrennt waren. Die Folgen waren für die Alleinerzieherin fatal - gesundheitlich wie finanziell. Nach mehr als einem halben Jahr wird der Fall aber immer noch geprüft...

Im März wurde Yoana K. mit Schnittverletzungen an der linken Hand ins SMZ-Ost eingeliefert. Nach einem Röntgen nähten die Ärzte die Wunde zu. "Ich habe gleich gesagt, dass ich nichts spüre. Doch man versicherte mir, das liege nur an der Narkose", erinnert sich die Wienerin. Fünf Tage später war ihre Hand dick angeschwollen. Doch auch da wurde die Patientin von den Ärzten wieder nach Hause geschickt und man versicherte ihr erneut, dass alles in Ordnung sei.

Nach einem Monat Therapien trat aber keine Besserung ein. Ein Neurologe stellte schließlich fest, dass ein Nerv in der Hand komplett zerstört ist. Eine Katastrophenmeldung für die junge Mutter. Ihr musste ein Nerv aus dem Bein in die Hand transplantiert werden. Bei dieser Operation im Wiener Allgemeinen Krankenhaus wurde außerdem festgestellt, dass auch zwei Sehnen durchtrennt sind. Diese Verletzungen hatten die Ärzte im SMZ-Ost offenbar übersehen. Und zwar mehrmals!

"Als alleinerziehende Mutter eines dreijährigen Kindes war diese Zeit für mich die Hölle", so die junge Frau, die als Folge des Unfalls auch ihren Job verloren hat. "Ich habe zum Glück eine neue Arbeit gefunden, aber es ist immer noch schwer für mich, weil ich nach wie vor viele Therapien brauche!"

Entschuldigung oder gar Entschädigung hat die Patientin nach mehr als einem halben Jahr noch nicht erhalten. Auch die Patientenanwaltschaft hat Frau K. in ihrem Fall kontaktiert. Bisher leider ohne Ergebnis. Es werde noch geprüft, hieß es dazu auf Anfrage der Ombudsfrau. Na schön, aber wie lange soll das bitte noch dauern?