Ab 35 Grad

Wiener Grüne fordern Gratis-Öffis an Hitzetagen

Österreich
13.08.2015 16:21
Hitzefrei in den öffentlichen Verkehrsmitteln: Steigt die Temperatur über 35 Grad, sollen die Wiener Öffis gratis zur Verfügung stehen. Das forderte Rüdiger Maresch, Umweltsprecher des grünen Regierungspartners, am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Erlassen soll das - analog zum Gratisparken bei starkem Schneefall - Bürgermeister Michael Häupl.

Die Forderung ist Teil des grünen "Fünf-Punkte-Programms für eine kühlere Stadt". Neben kostenlosen U-Bahn-, Bus- und Bimfahrten steht auch eine Aufstockung der Förderungen für Dach-, Hof- und Fassadenbegrünung auf der Agenda. Statt derzeit 400.000 Euro sollen künftig vier Millionen in eine grünere und damit auch kühlere Stadt fließen - und zwar sowohl an Firmen als auch an Private. Maresch will das vor allem als Anreiz für mehr derartige Projekte verstanden wissen.

Keine neue Forderung ist die Ausweitung der 365-Euro-Jahreskarte nach Niederösterreich: Die erste Außenzone soll Teil der Kernzone werden, damit könne man 75 Prozent der Menschen erreichen, die derzeit mit dem Auto nach Wien pendeln, so Maresch. Die ausgeweitete Jahreskarte soll auch Wahlkampfthema werden, kündigte der Umweltsprecher an. In Sachen Verkehr wünsche er sich zudem mehr E-Taxis.

Schutz von alten Bäumen gefordert
Zudem plädierte Maresch für den Schutz von alten Bäumen in der Stadt - jeder Baum trage maßgeblich zur Senkung der Umgebungstemperatur bei. Der Schutz betreffe aber nicht nur die Fällung von Bäumen: "Wir haben in Wien ein Salzproblem, für viele Baumarten ist das unerträglich", sagte er. Der Salzeinsatz im Winter solle deshalb überdacht werden.

Weitere grüne Punkte, um Klimawandel und damit einhergehenden Hitzetagen in Zukunft besser zu begegnen: mehr Wasser in der Stadt - etwa durch Wasserspielplätze oder Wassertische - und mehr Grün, beispielsweise in Form von Gemeinschaftsgärten. Derzeit seien 20 Quadratmeter Erholungsfläche pro Neubau bzw. Widmung vorgesehen, erklärte Landschaftsplaner Thomas Knoll. Der Zielwert müsse bei 30 Quadratmetern liegen, denn nur auf Großflächen sei Bepflanzung wirklich wirksam. "Fassaden- und Dachbegrünung ist immer nur zweite Wahl", so Maresch.

SPÖ: "Grüne offenbar mit Hitzekoller beschäftigt"
Die SPÖ lassen die grünen Ideen indes kalt. Niederösterreichs Gemeinden könnten sich ja - wie Schwechat - in die Kernzone einkaufen. "Wir sind nicht dafür da, dass wir mit dem Steuergeld der Wiener die Umlandgemeinden aus Niederösterreich finanzieren", so SPÖ-Klubchef Rudi Schicker.

Gleichzeitig betonte Schicker, dass man mit einem Euro pro Tag konkurrenzlos günstig in Wien unterwegs sei. "Während die Grünen offenbar noch immer damit beschäftigt sind, ihren Hitzekoller zu beseitigen, hat die Stadt Wien längst Strategien gegen die Folgen des Klimawandels erarbeitet", richtete er dem Koalitionspartner mit Verweis etwa auf neue Grünräume und bessere Dämmungen von Gebäuden aus.

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