Absurde Zahlungen

Wien spart, doch Pelargonien-Zulage für Beamte bleibt

Österreich
10.10.2011 17:02
Wasser wird um 33 Prozent teurer, auch die Kosten für Strom und Fernwärme steigen - gleichzeitig belässt die Wiener Stadtregierung den Magistratsmitarbeitern Hunderte Zulagen. Der offizielle Nebengebührenkatalog beinhaltet dabei für "normale" Arbeitnehmer interessante Details: etwa die Gefahrenzulage für das Gießen der Rathaus-Pelargonien...

"Der Nebengebührenkatalog ist nicht in Stein gemeißelt. Aber eine Reform des Dienst- und Besoldungsrechts kostet eben viel Zeit", erwartet die für das Personalwesen zuständige SPÖ-Stadträtin Sandra Frauenberger dafür Verständnis, dass noch immer absurde Extra-Zahlungen manchen Mitarbeitern der Stadt das Leben verschönern. Die "Krone" hat dazu im noch immer gültigen Nebengebührenkatalog von 2004 geblättert:

  • So regelt die Beilage A-I/III/ALLG. Punkt 28 die "Gefahrenzulage für Bedienstete der MA42 (Stadtgartenamt), die mit der Pflege der Hänge-Pelargonien in den an der Rathausfassade angebrachten Fensterkisten betraut sind. Je Arbeitsstunde 0,59 Euro".
  • Punkt 24 der Beilage A-I/III/ALLG. besagt: "Schmutzzulage für Raumpflegerinnen, monatlich 27,85 Euro."
  • Punkt 7 der Beilage A-II/IV/ALLG.: "Wer ausschließlich Geräte zur Datenerfassung bedient, erhält eine Zulage von 111,48 Euro." Und das in Zeiten des iPads...
  • Beilage E-I/III/4 stellt klar: "Wassermesserprämie für Wassermesserableser: pro Arbeitstag 3,48 Euro. Dazu monatlich 97,48 Euro, wenn der Durchschnitt der in einem Quartal nicht (!) abgelesenen Wassermesser weniger als acht Prozent beträgt." Somit gibt’s auch eine Prämie für eine zu geringe Leistung.
  • Und Punkt 11 der Beilage J-I/III/BE bestimmt: "Zulage für das Verlöten von Särgen. Je Sarg 4,39 Euro."
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