Seit Februar hoffen rund 15 der ehemaligen Heimkinder, die das Martyrium der "Malaria-Kur" über sich ergehen lassen mussten - dabei wurde den Betroffenen infiziertes Blut gespritzt -, dass jemand mit ihnen Kontakt aufnimmt.
"Es ist wirklich unglaublich, dass angeblich kein Geld für uns vorhanden sein soll", so der Musiker Peter S., der 1962 nach einem siebenwöchigen Aufenthalt in der Malaria-Klinik geflüchtet war, da man ihm auch noch eine Elektroschock-Therapie angedroht hat. Lapidar steht in seinem Krankenakt: "Patient hat Todesangst und fürchtet sich vorm Sterben."
"Waren als Heimkinder für sie vogelfrei"
Ähnlich erging es Robert B., der sogar einen Selbstmord vortäuschte, um der "Malaria-Kur" zu entkommen: "In unseren Krankengeschichten steht schwarz auf weiß, was die Ärzte mit uns gemacht haben. Wir waren offensichtlich als Heimkinder für sie vogelfrei."
Wilhelm J. bekommt noch immer Schweißausbrüche und Fieberanfälle. Der Anwalt der 15 betroffenen Opfer, Johann Öhlböck, versteht nicht, dass man die Opfer bislang noch nicht zu den Vorfällen befragt hat.
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