Tschad-Mission

Wieder Panne beim Abflug unserer Soldaten

Österreich
30.01.2008 19:52
"Ein Luftelement", wie es ein wohlbeleibter Generalmajor in Heeresdeutsch ausdrückt, machte Mucken: Eine Turbine der Herkules-Maschine mit der österreichischen Tschad-Vorhut an Bord lief unruhig. Es hieß wieder Aussteigen und warten, bis der Schaden behoben war. Nur eine kleine Panne - wieder einmal. Aber symptomatisch für den Einsatz.
"Noch wissen wir zwar nicht, was uns in Afrika erwartet. Unser Kontingentskommandant, Oberst Heinz Assmann, fasste die Stimmung kurz vor dem Abflug aber noch einmal treffend zusammen: ,Wir haben alle ein gutes Gefühl, da wir bestens vorbereitet und ausgebildet in diesen Einsatz gehen.'" Diese Zeilen sind der erste Eintrag im Tschad-Tagebuch von Major Manfred Prantl, der, wie er schreibt "für die nächsten Monate die Bergwelt Tirols gegen eine völlig neue Umgebung tauscht" - er geht mit nach Afrika. Und seine "erste Aufgabe im Tschad wird es sein, im Einsatzgebiet alles für das Eintreffen des Hauptkontingents im Februar vorzubereiten". Und: "Wann ich mich wieder melden kann, weiß ich noch nicht..."

So wie Major Prantl wissen Hunderte andere Kameraden auch noch nicht, was sie in Afrika erwartet. Aber ihr Optimismus und die guten Wünsche des Verteidigungsministers und der Frau Außenministerin begleiten sie auf dem Weg ins Ungewisse.

Nur so viel ist bekannt: dass es heiß und trostlos wird. Und dass man vielleicht auf exotische Tiere trifft, auf die man in Schönbrunn vorbereitet worden sei. Immerhin.

Sonst schaut es weniger gut aus. Sogar der Kommandeur des Tschad-Einsatzes, der irische General Patrick Nash, musste einräumen, dass zwar ausreichend Gerät für den Start der Operation vorhanden sei. Danach allerdings könnte es eng werden. Es würden noch immer Hubschrauber und Flugzeuge fehlen.

Und damit sich die europäischen Soldaten im Tschad ein wenig sicherer fühlen, hat die dortige Luftwaffe einmal damit begonnen, die Stellungen der Rebellen im Osten des Landes zu bombardieren - als Auftakt zur großen EU-Solidaritätsaktion mit Afrika gewissermaßen...

Claus Pándi

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