Ex-Grünen-Mandatar:

Wechsel zur SPÖ erfolgte “aus freien Stücken”

Österreich
15.04.2015 18:26
Nach dem überraschenden Wechsel des grünen Wiener Mandatars Senol Akkilic zur SPÖ und der daraus resultierenden Blockade des neuen Wiener Wahlrechts Ende März hat sich der neue Rote erstmals selbst zu Wort gemeldet. In einem offenen Brief "an Freunde und Kritiker" beteuert er, dass sein Übertritt "aus freien Stücken" erfolgt sei. Seine grünen Funktionen habe er inzwischen allesamt zurückgelegt.

Dass die neue Geschäftsordnung ohne Konsens mithilfe der FPÖ und der ÖVP beschlossen werden sollte, sei der Punkt gewesen, "an dem ich wusste, dass ich das nicht mittragen werde", so Akkilic. Er betont in seinem Brief, er hätte "nicht mehr die Hoffnung" gehabt, "dass die Grünen auf einen Kompromiss eingehen werden".

Akkilic streitet "Kauf" seines Mandats vehement ab
In den vergangenen Wochen war immer wieder der Vorwurf aufgetaucht, die SPÖ habe Akkilic "gekauft", um die Reform des mehrheitsfördernden und damit für die Sozialdemokraten günstigen Wahlrechts zu verhindern. Die NEOS brachten gar eine Sachverhaltsdarstellung bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft ein. Die Anschuldigung bestreitet der Mandatar. Der Verlauf der Wahlrechtsdebatte habe ihn "beunruhigt" - "und ich war damit nicht alleine". "Ich habe daher nachgedacht, einen Ausweg gesucht und ihn darin gefunden, die Grünen zu verlassen und mit der SPÖ zu stimmen." Der nunmehrige Schritt an die Öffentlichkeit sei ihm ein großes Anliegen, betonte der Politiker, der seinen Brief unter den Titel "Für ein besseres Zusammenleben!" stellte. Er wolle seine Sicht der Dinge "ohne Filter und höchstpersönlich" darlegen.

"Leider wurde meine Arbeit nicht ausreichend wahrgenommen"
Für die Grünen wäre der Mandatar nach der Wien-Wahl am 11. Oktober jedenfalls nicht mehr im Gemeinderat gesessen, bei der Landesversammlung Mitte Februar schaffte er es nicht mehr auf einen Listenplatz. "Ich kann mit Fug und Recht behaupten, fleißig und engagiert gearbeitet zu haben, was auch belegbar ist. Leider wurde meine Arbeit nicht ausreichend wahrgenommen", klagt Akkilic.

Bei der SPÖ hat der ehemalige Grüne nun ein fixes Mandat: "Ich möchte gerne die Chance auf eine Weiterarbeit wahrnehmen und habe das aus freien Stücken getan", beteuert er. Schon in den vergangenen Jahren habe er die Zusammenarbeit mit und die Unterstützung der SPÖ sehr geschätzt. Dementsprechend habe es ihn sehr gefreut, dass eine Aufnahme im roten Team möglich gewesen sei.

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