Nach dem Jahrhundertschnee macht sich in einigen Oberkärntner Gemeinden Angst vor Schneeschmelze und heftigem Regen breit. Kötschach-Mauthens Bürgermeister Walter Hartlieb spricht von "katastrophenartigen" Niederschlägen, die die Marktgemeinde in eine Ausnahmesituation gebracht hätten: "Jetzt wird Hochwasser befürchtet - Schutzprojekte wackeln aber, weil nach der Katastrophe 500.000 Euro fehlen."
In Mittel- und Unterkärnten stehen unterdessen die Wehren weiter im Dauereinsatz. 150 Mal mussten die Helfer binnen zwölf Stunden zu Wassereinsätzen ausrücken, 63 waren es alleine in der Landeshauptstadt.
"Es gibt keine Spur von Entspannung"
"Es gibt keine Spur von Entspannung. Die Überflutungen reichen von Waidmannsdorf und Viktring bis St. Ruprecht. Auch Wölfnitz ist betroffen", hat sich Feuerwehrchef Gottfried Strieder bei einem Helikopter-Überflug ein Bild vom Ausmaß der Überflutungen gemacht. Bürgermeister Christian Scheider: "Wir haben alle Kräfte in Bereitschaft versetzt. Wir müssen uns derzeit auf das am stärksten betroffene Gebiet konzentrieren."
Höchste Februar-Pegelstände seit 30 Jahren
Weitere Niederschläge werden befürchtet, durch die sich die Situation noch zuspitzen könnte. "Die Lage beim Grundwasser bleibt weiter angespannt", meint Landes-Hydrologe Johannes Moser. Bei Wörthersee, Glan und Sattnitz spricht er von den höchsten Februar-Pegelständen, die seit 30 Jahren beobachtet worden sind.
In Bereitschaft ist auch der Katastrophenschutz des Landes. Egon Rauter geht davon aus, dass sich die Lage nach dem Wochenende aber entspannen dürfte. Die Schäden, die Rekordschnee und Hochwasser in Kärnten angerichtet haben, gehen in die Millionen. "95 Prozent davon sind Waldschäden, die erst begutachtet werden müssen", so Rauter.
Tauernbahn war wegen Vermurungsgefahr gesperrt
Indes musste am Samstagvormittag die Tauernbahn zwischen Mallnitz und Spittal wegen akuter Vermurungsgefahr gesperrt werden. Gegen Mittag konnte die Strecke eingleisig wieder freigegeben werden.
"Bei Kolbnitz hat es mehrere kleinere Erdrutsche gegeben", erklärte Posch. Grund dafür sei vor allem die starke Durchfeuchtung des Erdreichs durch das Abtauen der großen Schneemengen. An den Hängen oberhalb der Bahn angebrachte Sicherungsnetze seien bereits mit abgerutschtem Erdreich gefüllt. Es bestehe die Gefahr, dass diese Netze unter der Last reißen.
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