Verdächtiger in Haft

Von Bierflasche getroffen: Wiener verblutete zu Hause

Österreich
18.01.2013 17:08
Tragisch geendet hat ein Streit in einem Lokal im Wiener Bezirk Favoriten. Ein 40-Jähriger war mit einer Bierflasche beworfen und am Kopf getroffen worden. Mit einer stark blutende Wunde ging der Mann nach Hause, wo er fünf Tage später tot aufgefunden wurde. Ein 23-Jähriger, der die Flasche geworfen haben soll, konnte nun von der Polizei festgenommen werden.

Wie die Polizei erst am Freitag bekannt gab, hatte sich der Vorfall bereits am 22. Dezember in einem Lokal in der Laxenburger Straße zugetragen. Der 23-Jährige war mit dem späteren Opfer Markus L. in Streit geraten - Grund der Auseinandersetzung war laut Polizei eine Frau. Offenbar aus Eifersucht griff der Verdächtige nach einer Bierflasche und warf sie seinem Kontrahenten an den Kopf. Der 40-Jährige trug eine stark blutende Kopfwunde davon, doch laut Exekutive verständigten weder der Verdächtige noch die übrigen Lokalgäste Rettung oder Polizei.

Opfer lehnte Hilfe laut Anwalt kategorisch ab
Dieser Schilderung widersprach jedoch der Anwalt des 23-jährigen Verdächtigen, Normann Hofstätter, am Freitagnachmittag. "Dem Verletzten ist in dem Lokal, wo es zu dem Flaschenwurf gekommen ist, angeboten worden, die Rettung zu rufen. Er hat das kategorisch abgelehnt", sagte Hofstätter. Nur deswegen hätten sein Mandant und andere Personen keine Hilfe geholt. Der 23-Jährige habe den Grad der Verletzung nicht erkannt und nicht in der Absicht gehandelt, den 40-Jährigen schwer zu verletzen oder gar zu töten. Das spätere Opfer habe sogar trotz Verletzung noch mindestens zwei weitere Lokale aufgesucht und auch Alkohol konsumiert, so der Anwalt.

Mann verblutete in Wohnung
Fest steht, dass sich der 40-Jährige schwer verletzt auf den Heimweg machte und fünf Tage später von seiner Vermieterin tot in der Wohnung gefunden wurde. Der Mann war verblutet. Die Obduktion des Toten ergab, dass er eine Rissquetschwunde an der rechten Schläfe sowie mehrere Schnittverletzungen erlitten hatte. Ein gerichtsmedizinisches Gutachten soll nun den genauen Todeszeitpunkt feststellen.

Durch Zeugenaussagen und Aufnahmen einer Überwachungskamera konnte die Polizei den Flaschenwerfer ausforschen und in dessen Wohnung im Bezirk Simmering festnehmen. Bei der Befragung legte der 23-Jährige ein umfassendes Geständnis ab. Er wurde in die Justizanstalt Josefstadt überstellt und wegen Körperverletzung mit Todesfolge angezeigt.

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