"Krone": Herr Botschafter, in Österreich herrscht große Sorge, dass es durch den Handelspakt zu massiven Verschlechterungen in der Nahrungsmittelsicherheit kommt.
Anthony L. Gardner: Es ist ein großer Mythos, dass die Standards in den USA generell niedriger sind als in Europa. Bei vielen Produkten, wie bei Farbstoffen in Kosmetikprodukten oder auch beim Kinderspielzeug, haben wir strengere Richtlinien. Auch legen wir zum Beispiel großen Wert darauf, dass bei Rindern keine Antibiotika eingesetzt werden.
"Krone": Und wie ist das mit dem sprichwörtlichen Chlor-Huhn? Warum wird Geflügel in Amerika damit desinfiziert?
Gardner: Salat wird auch gewaschen, bevor er verzehrt wird. Das Ganze ist keine wissenschaftliche Frage, sondern eine politische. Die EU hat mit anderen Nationen Handelsabkommen abgeschlossen, und da waren solche Sachen kein Thema. Wir müssen an die Geopolitik denken. China und Indien fordern uns heraus. Da sollten Europa und die USA zusammenrücken. Nur gemeinsam können wir globale Standards festlegen und damit eine Richtung vorgeben.
"Krone": Wie erklären Sie sich dennoch den großen Widerstand, der vor allem in Österreich und Deutschland vorherrscht?
Gardner: Wir hätten in der Kommunikation sicher vieles besser machen können. Eines ist aber auch klar: Der Pakt wird Wachstum und Arbeitsplätze schaffen - ohne Schulden zu machen.
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