Die Tschad-Mission der EU steht weiterhin unter keinem guten Stern. Erst waren keine Transporthubschrauber dafür aufzutreiben. Dann brach in der tschadischen Hauptstadt N’Djamena der Bürgerkrieg aus. Rebellen versuchten, die Regierung von Präsident Idriss Deby zu stürzen. Straßenkämpfe mit vielen Toten und Verletzten waren die Folge davon. Die Revolutionäre bezweifeln die Neutralität der EU-Militärmission. Sie werfen der Regierung in Paris vor, ein doppeltes Spiel zu betreiben. Einerseits stützen französische Truppen das Idriss-Deby-Regime in N’Djamena, andererseits haben sie auch die Führung der EU-Militärmission übernommen.
Tatsächlich stellt Paris 2.100 des insgesamt 3.700 Mann starken EU-Kontingents. Österreich will 160 Soldaten entsenden - die Vorhut von 15 Mann sind schon im Franzosen-Camp in N’Djamena untergebracht. Was Paris zu den Vorwürfen der Rebellen sagt? Bei der EU-Mission handelt es sich um eine rein humanitäre Aktion. Hunderttausende Flüchtlinge an der Grenze des Sudans sollen Schutz gewährt bekommen. Im Verteidigungsministerium in Wien bestätigte man, dass die Verlagerung der Soldaten in den Tschad gerade geplant werde.
Von Dieter Kindermann, Kronen Zeitung
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