"Geht mir nicht gut"

Tiroler Polit-Rebell Fritz Dinkhauser nimmt den Hut

Österreich
22.01.2013 12:01
Der Gründer der "Liste Fritz" und Chef der größten Oppositionspartei im Tiroler Landtag, Fritz Dinkhauser, zieht sich aus der Politik zurück. Der 72-Jährige kündigte am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck an, bei der Ende April stattfindenden Landtagswahl aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zu kandidieren.

"Ich bin der Herausforderung, als Spitzenkandidat anzutreten, nicht mehr gewachsen", sagte Dinkhauser. Sein Gesundheitszustand erlaube keinen nervenaufreibenden Wahlkampf mehr, so der 72-Jährige: "Es geht mir nicht gut." Es sei aber "wahnsinnig schwer" aufzugeben.

Vor einem Jahr hatte sich der "Liste Fritz"-Chef einem Eingriff an den Herzkranzgefäßen unterziehen müssen. Zudem sei ihm der überraschende Tod des Klubobmannes seiner Liste, Bernhard Ernst, Anfang Dezember "sehr nahegegangen", betonte Dinkhauser: "Ich hatte ihn als meinen Nachfolger vorgesehen."

Dinkhausers Prinzip: "Aussa aus die Staudn!"
Dinkhauser erklärte am Dienstag auch, er sei stolz auf das Erreichte: "Ich habe erreicht, dass Menschen an jemanden geglaubt haben." Zudem habe er bewirkt, dass die Narrenfreiheit der Politik "nicht mehr in demselben Maße" gegeben sei.

Auch habe er gezeigt, "dass nicht nur die Politik verantwortlich ist", meinte Dinkhauser. Er habe mit seinem Prinzip "Aussa aus die Staudn!" dafür gesorgt, dass Bürger wieder mehr Verantwortung übernehmen, zeigte er sich überzeugt.

Liste muss über Fortbestand entscheiden
Nach dem Rückzug ihres Gründers ist die Zukunft der größten Oppositionspartei im Tiroler Landtag nun mehr als fraglich. Die verbliebenen Mitstreiter des 72-Jährigen müssten nun "selbst über den Fortbestand" der Bürgerbewegung entscheiden, betonte Dinkhauser. Es sei "absolut möglich, dass es die 'Liste Fritz' bald nicht mehr gibt", räumte er ein.

Die Gruppe werde jetzt darüber nachzudenken haben, ob sie antreten wird und wer als Spitzenkandidat fungiert, erklärte Dinkhhauser: "Ich habe keine Präferenzen, wir haben hervorragende Leute." Er selbst werde vorerst als Obmann weiter zur Verfügung stehen.

Erfolg auf Bundesebene blieb aus
Der in Tirol als politischer Rebell bekannt gewordene Dinkhauser hatte sich im Jahr 2008 auch auf die bundespolitische Bühne gewagt und trat mit seiner Liste bei der Nationalratswahl an - ein Einzug in den Nationalrat gelang ihm allerdings nicht.

In Tirol schaffte Dinkhauser 2008 dagegen auf Anhieb 18,4 Prozent und sieben Sitze im 36-köpfigen Landtag. Der VP-Dissident fügte damals seiner früheren Partei eine herbe Niederlage zu und überholte sogar die SPÖ.

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