Nachschub gesichert

Süße Bomben laufen wieder vom Fließband

Wirtschaft
07.02.2013 13:39
Eine Freudenbotschaft versüßt am Donnerstag Österreichs Naschkatzen den Tag: Beim schwer angeschlagenen Schwedenbombenhersteller Niemetz laufen die Maschinen wieder auf Hochtouren. Man produziere erstmals wieder den ganzen Tag über, versicherte Geschäftsführer Steve Batchelor. Dadurch kann der Handel nun mit Bomben-Nachschub versorgt werden.

Die Supermarktketten bzw. deren Kunden mussten zuletzt viel Geduld aufbringen, da in vielen Filialen - vor allem auch dank der tatkräftigen Unterstützung Zehntausender Fans im Internet - Schwedenbomben ausverkauft waren. Nachbestellungen ließen auf sich warten. Seitens Zielpunkt betonte man etwa, dass man "dringend" auf Lieferungen warte. Auch Spar hatte zuletzt laut eigenen Angaben drei- bis viermal so viele Schwedenbomben aus dem Zentrallager in die Filialen gebracht als zuvor.

Der Run auf die Schaumküsse scheint auch im Niemetz-Verkaufsshop direkt am Betriebsgelände im dritten Wiener Gemeindebezirk anzuhalten. Laut Batchelor verzeichnet man dort in den vergangenen Tagen einen acht- bis zehnfach so hohen Umsatz wie vor dem Boom (siehe auch Video oben).

Täglich laufen nun 350.000 süße Bomben vom Fließband
"Die Aufträge sind sehr hoch", freute sich der amerikanische Langzeit-Manager des Wiener Traditionsunternehmens am Donnerstag. Bei voller Kapazität laufen pro Tag gut 350.000 Stück der süßen Bomben vom Fließband. Die hohe Stückzahl sei nun erneut möglich, da infolge der zwischenzeitlichen Finanzierungslösung die Rohstoffproduzenten wieder bereit sind, an Niemetz zu liefern, so Batchelor.

Zusatzschichten seien derzeit aber nicht geplant, betont der Geschäftsführer. Dafür bräuchte es nämlich mehr Personal, wofür der Masseverwalter sein Okay geben müsste. Da man Ware nicht auf Lager halte, liefere man aber sofort weiter an den Handel.

Geschäftsführer: "Wir können das alles schaffen"
Anders als eine Reihe von Experten ist Batchelor nach wie vor davon überzeugt, die Sanierung des mit fünf Millionen Euro Schulden kämpfenden Unternehmens ohne fremde Hände stemmen zu können: "Wir glauben, wir können das alles schaffen." Gespräche zwischen externen Interessenten und ihm habe es noch nicht gegeben.

Zuletzt wurden etwa Schnittenproduzent Manner, "Schaumrollenkönig" Guschlbauer oder Konfekthersteller Heindl als etwaige strategische Partner gehandelt. Walter Heindl, Geschäftsführer der Confiserie Heindl, bestätigte, dass das Produkt "super" sei und insofern gut ins eigene Sortiment passen würde. Allerdings müsse man die Bomben selbst sowie Design und Verpackung "aufmotzen", da man hier "vor 30 Jahren stehen geblieben" sei.

Heindl wartet derzeit auf nähere Unterlagen von Niemetz-Masseverwalter Stephan Riel. Erst dann könne man entscheiden, ob verstärktes Interesse bestehe - denn: "Ich kenne weder das Unternehmen von innen noch die Maschinen oder Ähnliches", so Heindl.

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