Sesselrücken

Strabag: Wolf zieht sich aus Aufsichtsrat zurück

Wirtschaft
12.06.2015 16:36
Sesselrücken im Aufsichtsrat des Bauriesen Strabag: Der Chefjurist des weltgrößten, russischen Aluminiumkonzerns Rusal, der US-Amerikaner William Spiegelberger, tritt die Nachfolge des früheren Magna-Chefs Siegfried Wolf in dem Gremium an. Das gab Österreichs größter Baukonzern im Anschluss an die Hauptversammlung am Freitagnachmittag bekannt.

In das oberste Aufsichtsgremium der Strabag war Wolf am 17. August 2007 gewählt worden. Seine Funktionsperiode wurde am 18. August 2010 verlängert und endete mit der Hauptversammlung am Freitag. Den Großteil seiner Aufsichtsratsjobs hatte er bereits zuvor niederlegen müssen - etwa beim Verbund und bei Siemens Österreich. Hintergrund: Als Aufsichtsratsmitglied einer großen Bank darf man einer neuen Regelung im Bankwesengesetz zufolge, die im Juli 2014 in Kraft trat, nur noch eine Geschäftsführerfunktion und zwei Aufsichtsratsmandate bzw. vier Aufsichtsratsmandate ohne Geschäftsführerfunktion innehaben.

Gute Geschäfte mit Russland
Fad werden dürfte dem früheren Magna-Chef aber auch ohne die Aufsichtsratsfunktion bei der Strabag nicht: Er ist derzeit Aufsichtsratschef der Europa-Tochter der russischen Sberbank mit Sitz in Österreich. Weiters ist der Manager laut Strabag-Geschäftsbericht 2014 seit 2010 Vorsitzender in der Aufsicht der GAZ Group, der Russian Machines JSC sowie der Slavstroy Corp OJSC.

Wolf ist laut "Kurier" zudem nach wie vor im Firmenimperium Basic Element von Strabag-Großaktionär Oleg Deripaska tätig und dort auch weiterhin Gesellschafter. Er hält demnach jeweils 10 Prozent der Anteile am russischen Automotivkonzern Russian Machines und an den russischen Bauunternehmen Glavstroy und Transstroy. Deripaska wiederum hält über die Rasperia Trading Ltd. 25 Prozent plus eine Aktie an Österreichs größtem Baukonzern Strabag.

Verhältnis zu Oligarch Deripaska abgekühlt?
Wolf hatte bereits gegenüber dem "Standard" am Donnerstag Gerüchte dementiert, wonach sein Spitzenjob bei Deripaskas Russian Machines wackle und das Verhältnis zu Deripaska abgekühlt sei. Demnach könnten die Tage des österreichischen Managers in der Führungsetage des Konzerns von Deripaska gezählt sein, seine Tätigkeit als Chef des Board of Directors solle angesichts der angespannten Lage der russischen Wirtschaft nicht verlängert werden. Dem Vernehmen nach soll Wolf mit seinem ebenso ausgedehnten wie dichtem Kontaktnetz eher ein Mann für Expansionszeiten sein. "Kompletter Blödsinn", entgegnete Wolf.

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