Seit Ende 2005 war der Steirer im Visier der Ermittler gewesen, weil er sensible Bauteile an den Iran geliefert und damit das Atomwaffenprogramm unterstützt haben soll. Der Verdacht bezieht sich auf das Außenhandelsgesetz, das die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen unter Strafe stellt, erklärte Hansjörg Bacher von der Staatsanwaltschaft Graz. Doch bevor man den damals 23-Jährigen zur Verantwortung ziehen konnte, setzte sich der Steirer ins Ausland ab und tauchte unter.
CIA als Tippgeber vermutet
Bei den in den Iran gelieferten Bauteilen soll es sich um Kondensatoren und ähnliche Komponenten handeln, die auch in der Waffentechnik und somit auch in Raketen verwenden werden können. Die Grazer Firma handelte weltweit mit technischen Bauteilen, in Verdacht geraten war das Unternehmen nach einem Hinweis einer "sehr zuverlässigen, sensiblen Quelle", die das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung informiert habe - dahinter wurde die CIA vermutet.
Der abgelaufene Reisepass führte die Ermittler schließlich auf die Spur des 30-Jährigen. Er wurde festgenommen, nach Österreich gebracht und sitzt hier seit November in Untersuchungshaft.
30-Jähriger bestreitet Vorwürfe
Neben dem Vorwurf der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen muss sich der Verdächtige auch wegen betrügerischer Krida und schweren Betrugs verantworten. Laut Bacher könnten diese beiden Delikte möglicherweise für eine erste Verhandlung vorgezogen werden, um sich erst danach mit dem mutmaßlichen Verstoß gegen das Außenhandelsgesetz zu beschäftigen. Der 30-Jährige bestreitet die Vorwürfe bislang.
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