2. Mann flüchtig

Mord in der Straßenbahn: Komplize stellte sich

Österreich
28.05.2015 17:26
Einer der beiden Männer, die in Verdacht stehen, am vergangenen Sonntag im Wiener Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus einen Mann erschossen und zwei weitere Menschen verletzt zu haben, hat sich am Donnerstag bei der Polizei gestellt. Er wurde auf freiem Fuß angezeigt.

Der 30-jährige Albaner hatte am Mittwoch auf Anraten eines Anwalts angekündigt, sich den Behörden zu stellen, was er am Donnerstag gegen 12 Uhr schließlich auch tat. Zuvor habe er in Parks geschlafen, sich aber wegen des Fahndungsdrucks an den Anwalt gewandt. "Der Mann hat dann angegeben, nichts von einer Fehde zwischen dem 24-Jährigen mutmaßlichen Schützen und seinem 25-jährigen Kontrahenten gewusst zu haben", berichtete Polizeisprecher Thomas Keiblinger.

Von der Waffe, die der Schütze bei sich trug, habe er ebenfalls keine Ahnung gehabt. Das Treffen sei zufällig erfolgt. Er sei von den Schüssen schockiert gewesen und habe danach mit dem 24-Jährigen die Flucht ergriffen. Über dessen Aufenthaltsort wisse er jedoch nichts, gab der Verdächtige bei seiner Befragung an. Von der Staatsanwaltschaft Wien erfolgte nach der Einvernahme die Anordnung, den 30-Jährigen auf freiem Fuß anzuzeigen, da mangels Tatverdacht kein Haftgrund vorliege.

Jahrelanger Zwist zwischen Familien
Zu den Schüssen war es am Sonntagabend bei der Station Johnstraße der Straßenbahnlinie 49 gekommen. Dabei kam ein 28-jähriger Albaner ums Leben, sein 25-jähriger Bruder, um den es in dem Konflikt ging, wurde ebenso verletzt wie eine unbeteiligte 19-Jährige, die auf die Straßenbahn wartete.

Der 25-Jährige gab bei einer ersten kurzen Befragung an, dass zwischen den Familien ein jahrelanger Zwist herrscht, zur Aussprache habe man sich gezielt bei der Straßenbahnstation am Urban-Loritz-Platz getroffen. Man sei gemeinsam in die Linie 49 eingestiegen. Als er mit seinem Bruder aussteigen wollte, habe einer der Kontrahenten das Feuer eröffnet.

Fahndung läuft auf Hochtouren
Laut den Aussagen des 30-Jährigen - der einzige der Beteiligten, der in Wien offiziell gemeldet ist - wurde in der Straßenbahn lediglich von einem nicht näher definierten "Problem" gesprochen. Als der dann getötete Albaner dieses für beendet erklärt habe und mit seinem Bruder wieder gehen wollte, kam es schließlich zur Schussabgabe durch den 24-jährigen Ardian J. Nach diesem wird weiterhin per europäischem Haftbefehl gesucht. Ein aufrechter Haftbefehl gegen ihn wegen eines anderen Delikts liegt zudem im Kosovo vor. Auch hier war es zu einer Tat mit Waffengebrauch gekommen, sagte der Polizeisprecher.

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