Sechs Männer hatten auf den Salzburger Straßen und Plätzen schwere körperliche Behinderungen vorgetäuscht, obwohl sie keinerlei Beeinträchtigungen hatten, berichtete Rechtsexperte Bernhard Rausch. Fünf weitere Personen werden als Beitragstäter geführt, sie waren beispielsweise als Geldwechsler oder Fahrer aktiv.
Die Gruppe, die schon in vielen europäischen Städten aktiv war und deren Mitglieder zum Teil vorbestraft sind, nächtigte auf Autobahnraststätten in Salzburg und Mondsee. Ihr monatliches Einkommen wird von der Polizei auf 2.000 Euro pro Person geschätzt. Als die rumänischen Bettler von der Polizei im Sommer einvernommen wurden, haben sie Salzburg fluchtartig verlassen.
Menschenhandel und gewerbsmäßiger Betrug
In einem anderen Fall organisierter Bettelei wirft die Polizei einem 52-jährigen Slowaken Menschenhandel und gewerbsmäßigen Betrug vor. Der Mann hatte in seiner Heimat vier Personen, denen er die Pässe abnahm, angeworben und mit falschen Versprechungen nach Salzburg gelockt. Hier mussten sie unter Androhung von Gewalt täglich von 7 bis 19 Uhr auf der Straße betteln und das gesamte Geld an den Slowaken abliefern.
Sie übernachteten im Freien und bekamen nur das Notwendigste zu essen. Aufgeflogen ist der Fall, weil sich eine der drei betroffenen Frauen einer anderen Slowakin anvertraut und diese die Behörden verständigt hatte. Die Polizei geht derzeit von einer Schadenssumme von 63.000 Euro aus.
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