Glimmbrand gelöscht

Salzburger Studentenheim erneut evakuiert

Österreich
31.10.2014 16:41
Nach dem Brand in einem Salzburger Studentenheim am Freitag in den frühen Morgenstunden musste das Gebäude am Nachmittag ein zweites Mal evakuiert werden: In einer Zwischenwand hatte das Feuer unbemerkt weitergeglost. Da bei diesem Glimmbrand große Mengen Kohlenmonoxid entstanden waren, ließ Einsatzleiter Klaus Gogg das Gebäude sicherheitshalber noch einmal räumen. Indes konnte die Brandursache geklärt werden.

Die Helfer hatten nach dem Einsatz in der Früh noch bis etwa 9.30 Uhr Brandwache gehalten und waren dann abgerückt. Mittags wurde eine neuerliche Kontrolle durchgeführt, und dabei stellten die Feuerwehrleute fest, dass die Wand an der Stelle, wo in der Früh die Küche gebrannt hatte, dermaßen heiß war.

Daher stemmten sie die acht Zentimeter starke Ziegelmauer auf einer Fläche von rund fünf Quadratmetern auf und entdeckten, dass sich dahinter eine zwei Zentimeter starke Weichfaserplatte als Dämmung befand, die wegen der Hitze beim Feuer zu glosen begonnen hatte. "Es kam kaum Luft dazu, deswegen hat es geglost und den starken Kohlenmonoxidaustritt verursacht. Das ist hochgiftig", so Gogg.

50 Studierende mussten Gebäude erneut verlassen
Der Einsatzleiter beauftragte die Heimleitung, das Gebäude erneut zu evakuieren. Das sei auch rasch erfolgt. Rund 50 Studierende mussten also neuerlich ins Freie. Da zunächst nicht klar war, wie weit diese Dämmung im Gebäude reicht, hätte sich der Glimmbrand theoretisch auf das ganze Haus ausbreiten können. Zum Glück war dies aber nicht der Fall, weil eine Stahlbetondecke anschließt. Daher konnte die Evakuierung nach Ablöschen des Feuers bald wieder aufgehoben werden. Gogg geht davon aus, dass der Einsatz nun endgültig beendet ist.

Defekt bei Einbau-Backrohr als Brandursache
Geklärt scheint auch die Brandursache: Die Erhebungen des Landeskriminalamtes und der Landesstelle für Brandverhütung ergaben, dass das Feuer durch einen technischen Defekt im Bereich eines Einbau-Backrohres ausgelöst worden sein dürfte. Hinweise auf Brandstiftung oder fahrlässiges Handeln konnten nicht festgestellt werden, sagte Polizeisprecherin Eva Wenzl.

Am Freitag gegen 5.30 Uhr war der Brandmelder am Gang vor der Küche losgegangen, mehrere Studenten alarmierten daraufhin die Einsatzkräfte. Als diese wenig später vor Ort eintrafen, hatte bereits ein sogenannter Stockwerkssprecher mit der Evakuierung des Heims begonnen - zum Zeitpunkt des Brandausbruchs hatten sich 90 Menschen in dem Gebäude befunden. Einige übrige Studenten wurden noch von der Feuerwehr ins Freie begleitet.

Feuerwehrsprecher: "Hätte anders enden können"
"Wir haben den Brand bereits sechs Minuten nach unserer Ankunft unter Kontrolle gebracht, mussten aber mit schwerem Atemschutz und einem Hochdruckrohr vorgehen", berichtete Gogg am Vormittag.

Der entstandene Sachschaden in der Küche sei sehr hoch, so der Sprecher: "Zwei Schränke sind komplett ausgebrannt, auch anderes Mobilar wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Kunststoffteile ist viel Rauch entstanden. Wäre die Türe zum Gang offen gewesen, hätte das anders enden können." Die Brandschutztüren hätten Schlimmeres verhindert, erklärte Gogg, "vor allem was die Rauchausbreitung betrifft."

Zimmer nach Brand allesamt bewohnbar
Kurz nach sechs Uhr konnten die Helfer das Gebäude wieder freigeben und die Studenten, die großteils im Pyjama in der Kälte ausharren mussten, in ihre Zimmer zurückkehren. Laut Heimleiter Andreas Zwettler sind diese alle bewohnbar, man sei allerdings mit Aufräumarbeiten in der Küche beschäftigt.

Laut Feuerwehr waren die Brandschutzeinrichtungen am Stand der Technik, eine Direktschaltung des Brandmelders zur Feuerwehr hätte allerdings ein noch schnelleres Handeln erlaubt.

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