Wahl in Salzburg

SP-Schaden: “So deutlichen Sieg nicht erwartet”

Österreich
24.03.2014 08:28
Überglücklich zeigt sich Heinz Schaden (SPÖ) nach der Bürgermeisterwahl in der Stadt Salzburg. Wie er seine Nervosität vor der Entscheidung mit Kochen vertrieb, erzählt er im Interview mit der "Krone". Am Mittwoch starten auch bereits die Parteiengespräche, im Anschluss gönnt sich der neue alte Bürgermeister einen Kurzurlaub mit Ehefrau Jianzhen.

"Krone": Herr Bürgermeister, Ihr Erfolg in der Stichwahl fiel mit fast 70 Prozent eindeutig aus - waren Sie vorher dennoch nervös?
Heinz Schaden: Ja, denn auch 2009 war eine Stichwahl, und damals ging es viel knapper aus. Bei so einem Stechen kann immer alles passieren.

"Krone": Wie haben Sie sich vor der Wahl abgelenkt, mit einem Spaziergang auf den Kapuzinerberg in Ihrem Viertel?
Schaden: Nein, dazu war das Wetter am Sonntag einfach zu schlecht. Wir waren zu Hause und mittags habe ich dann gekocht, ein thailändisches Curry. Kochen ist ein gutes Rezept, um auf andere Gedanken zu kommen.

"Krone": Wann war Ihnen erstmals klar, dass bei dieser Stichwahl alles klappen wird?
Schaden: Die große Anspannung hat nachgelassen, als ich um etwa 14.30 Uhr erfuhr, wie es nach Auszählung der fliegenden Wahlsprengel und der Wahlkarten stand. Hier lag ich mit etwa 70:30 voran. Und die ersten Ergebnisse haben auch bei der Wahl am 9. März schon fast genau gestimmt.

"Krone": Haben Sie vorab erwartet, dass es so deutlich wird?
Schaden: Nein, so ein klares Ergebnis hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt.

"Krone": Die Stichwahl war in den letzten Wochen heftig umstritten...
Schaden: Zu Recht. Da müssen wir uns wirklich etwas einfallen lassen, um den Ablauf für die Wähler einfacher zu gestalten. Mich selbst betrifft es nicht mehr, weil das jetzt definitiv meine letzte Wahl gewesen ist - aber für alle nachfolgenden Politiker ist das notwendig.

"Krone": Dass zum Beispiel keine Stichwahl mehr erforderlich ist, wenn der beste Kandidat im ersten Durchgang so eindeutig in Führung liegt wie Sie diesmal mit 45,3 Prozentpunkten?
Schaden: Das wäre eine Möglichkeit. Mich haben viele Bürger angesprochen, die es einfach nicht verstehen konnten, dass sie zur Stichwahl noch einmal extra hingehen müssen. Die sagten 'Wir waren doch schon wählen und Sie haben gewonnen'. Da ist eine Reform notwendig.

"Krone": Wie geht es jetzt weiter in der Stadtpolitik?
Schaden: Am Mittwoch beginnen die Parteiengespräche. Dazu habe ich schon eine Unterlage ausgearbeitet. 19 Seiten lang, vielleicht kommt noch eine dazu. Mit vielen Beilagen. Da sind die wichtigsten Punkte für die kommenden fünf Jahre in der Salzburger Politik enthalten.

"Krone": Was sind für Sie die wichtigsten Themen dabei?
Schaden: Zum Beispiel die Investitionen - unter anderem das Paracelsusbad.

"Krone": Wird es eine Bürgerabstimmung über dieses 70-Millionen-Projekt geben?
Schaden: Ich warne alle davor, die Leute zu befragen, wenn wir noch nicht einmal selbst genau wissen, wo die Reise hingeht. Jetzt kommt erst das Projektmanagement zur Prüfung. Aber mit Bürgerbefragungen nur um der Befragung willen und weil man sich nicht entscheiden traut - da führt sich der Gemeinderat ad absurdum. Er wurde ja gewählt, um Entscheidungen zu treffen.

"Krone": Stichwort Finanzen.
Schaden: Da will ich den Status halten, den die Stadt Salzburg derzeit hat. Wir haben es jetzt vorsichtig durchgerechnet. Das Budget wird bis 2019 von derzeit 461 Millionen auf dann 511 Millionen Euro im Jahr steigen.

"Krone": Eben mit vielen, durchaus großen Investitionen...
Schaden: Ja, nicht nur für das Bad, auch bei den Seniorenheimen geben wir in den nächsten Jahren gut 70 Millionen Euro für die Modernisierung aus. Dazu kommen viele kleinere Investitionen.

"Krone": Wie wird das finanziert?
Schaden: Teils mit Darlehen, teils durch Auflösung von Rücklagen. Die Spitze der Investitionen ist 2017, im folgenden Jahr stehen wir wieder dort, wo wir jetzt sind – und der Schuldendienst beträgt nicht mehr als 5,6 Prozent des Budgets. Alles, was unter zehn Prozent ist, gilt nach allen Regeln als absolut gesund.

"Krone": Machen Sie jetzt nach der Stichwahl einen Urlaub?
Schaden:(lacht) Ja, das habe ich meiner Frau Jianzhen fest versprochen. Nächstes Wochenende nach Norditalien. Wohin genau, weiß ich noch nicht. Denn ich bin abergläubisch und habe noch nicht gebucht. Das mache ich erst am Montag.

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