Steirer-Vorstoß

Ruf nach totalem Rauchverbot in Österreich

Österreich
16.11.2013 11:33
Ausgedämpft! Die steirische Landesregierung wagt jetzt den Vorstoß für einen totalen Glimmstängel-Bann in Gastronomie und öffentlichem Dienst. Bis dato gibt es vor allem in den Gasthäusern noch die berühmte österreichische Lösung nach dem Motto "Rauchen ja, aber..." - damit soll künftig Schluss sein. Die Wirtschaftskammer lehnt ein generelles Rauchverbot allerdings vehement ab.

Es ist nicht lange her, da hatte VP-Steiermark-Chef Hermann Schützenhöfer mit seinem Appell für einen generellen Zigarettenbann für Aufsehen (und Ärger bei den Wirtsleuten) gesorgt. Jetzt legt die Landesregierung in ihrer Gesamtheit nach: "Die steirischen Reformpartner fordern ein umfassendes Rauchverbot in öffentlichen Räumen und in der Gastronomie", preschen die Landtagsabgeordneten Barbara Riener (VP) und Markus Zelisko (SP) vor. Es sei "höchst an der Zeit", dort "auch in Österreich das generelle Rauchverbot einzuführen".

Die Neuregelung für die Gastwirtschaften solle ohne Ausnahmen hinsichtlich Größe und Art des Betriebes gelten "und auch durch die Gründung von Raucherklubs nicht umgangen werden können", so die beiden Gesundheitssprecher. An Kanzler und Vizekanzler wurde eine entsprechende Petition geschickt.

Kärnten signalisiert Unterstützung
Zustimmung für die Pläne aus der Steiermark kommt aus Kärnten. "Ein umfassender Nichtraucherschutz muss auch für jene Menschen gelten, die in der Gastronomie arbeiten", brach Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) einmal mehr eine Lanze für den Nichtraucherschutz. Die derzeitigen Nichtraucherschutzbestimmungen seien "nicht zufriedenstellend", so Prettner, die ankündigte, sich auch auf Bundesebene für ein generelles Rauchverbot einsetzen zu wollen.

WKÖ lehnt generelles Rauchverbot ab
Seitens der Wirtschaftskammer Österreich steht man der Forderung nach einem generellen Rauchverbot in der Gastronomie ablehnend gegenüber. "Die Mehrzahl der Betriebe im Bereich Speisen-Gastronomie sind bereits rauchfrei", gab Helmut Hinterleitner, Obmann des Fachverbandes Gastronomie, am Samstag zu bedenken.

Rund 96 Millionen Euro hätten die heimischen Gastronomen in Erfüllung gesetzlicher Auflagen in den Nichtraucherschutz investiert, verwies Hinterleitner auf umfassende Umbaumaßnahmen zur Raumabtrennung. Mit der Novelle zum Tabakgesetz im Jahr 2008 hätte der Gesetzgeber mit großer Mehrheit eine klare Regelung getroffen: "Wir verlangen, dass sich die Politik zu dieser einmal getroffenen Entscheidung bekennt und diese nicht bereits nach kurzer Zeit ins Gegenteil verkehrt." Zudem befürchtete der WKÖ-Sprecher im Falle eines kompletten Rauchverbots zusätzliche Umsatzeinbrüche.

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