Beamter verurteilt

Rückvergütung für Parkpickerl selbst eingesteckt – Haft!

Österreich
13.10.2011 19:10
Weil er Parkpickerl-Rückvergütungen in die eigene Tasche gesteckt hat, ist ein Wiener Beamter am Donnerstag zu 24 Monaten Haft - davon sechs unbedingt - verurteilt worden. Wie das möglich war? Er missbrauchte die Identität von 621 x-beliebig gewählten oder gar erfundenen Wienern, die er als Begünstigte der "Geld zurück"-Aktion angab.

Der Trick mit gefälschten Überweisungen funktionierte jahrelang unentdeckt: Wenn man in innerstädtischen Wiener Bezirken wohnt und ein Auto hat, braucht man ein "Parkpickerl". Zieht man um oder gibt das Autofahren auf, dann werden die nicht benötigten, aber im Voraus bezahlten Monate abgerechnet und in bar rückvergütet. Dafür zuständig ist ein Kassier im jeweiligen Bezirksamt.

"Auf die Namen schaut ja eh niemand"
Ein solcher saß nun als Angeklagter wegen Amtsmissbrauchs vor Gericht. Denn er hatte sich diese Rückvergütungen selbst ausbezahlt, die Namen für die ebenso gefälschten Belege suchte er sich aus dem Telefonbuch – oder erfand sie. "Aufgepasst" habe er nur auf die Beträge, sie mussten real sein, "auf die Namen schaut ja eh niemand". "Kleinvieh" in der Höhe von rund 110 Euro pro "Gutschrift" macht über die Jahre auch Mist, der gesamte Schaden beläuft sich immerhin auf 106.802 Euro für die Stadtkasse.

Scheidung und Spielsucht
Die Scheidung mit nachfolgender Spielsucht hätte ihn aus der Bahn geworfen, suchte der mittlerweile suspendierte Beamte eine Erklärung für sein Treiben. Als jedoch eine Kollegin fälschlicherweise der Manipulation bezichtigt wurde, gestand er. Die nun verhängten 24 Monate Haft - davon sechs unbedingt - sind nicht rechtskräftig. Die Korruptionsstaatsanwältin überlegt noch.

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