"U5 ins Nirgendwo"

Rempeleien zwischen Rot und Grün in Wien

Österreich
03.04.2014 15:17
Achtung, tieffliegende Hackeln: Trotz rot-grüner Koalitionsehe kritisiert Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) immer öfter offen ihre Amtskollegin Maria Vassilakou (Grüne). Doch auch von Vassilakous Entourage kommen knallharte Rempler. Wie etwa jener: Brauners neue U5 endet "sinnlos im Nirgendwo".

Streit um Ressortzuständigkeiten, kecke Wortmeldungen und eine Wahl, die spätestens in eineinhalb Jahren stattfindet - schon seit Wochen schwelte der Konflikt zwischen der nicht eben introvertierten SPÖ-Finanzstadträtin Renate Brauner (57, Bild li.) und der grünen Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (45, Bild re.).

"Die Chefin war sauer"
In der Vorwoche war dann ein banales Thema plötzlich "Casus Belli", nämlich Vassilakous Forderung, Wiens Wirten das Offenhalten ihrer Schanigärten auch im Winter zu erlauben. "Die Chefin war sauer. Das Thema gehört in ihr Ressort", verriet ein Rathaus-Insider aus dem näheren Umfeld Brauners. Nachsatz: "Vassilakou soll lieber einen Schanigarten-Tischdecken-Beauftragten einstellen."

Dann das nächste Foul: Brauner präsentierte bei der SPÖ-Klubtagung in Rust - also ohne der zuständigen Verkehrsstadträtin - die Pläne für die U5.

Der Konter Vassilakous kam dann am Montag: Über die "Krone" erklärte sie der für die Wiener Linien zuständigen Finanzstadträtin Brauner, wie die Grünen mit 250 Millionen Euro das Tram-Netz verbessern werden.

Erste echte Koalitionskrise?
Seitdem sei die Stimmung zwischen Rot-Grün auf dem absoluten Tiefpunkt, wissen Mitarbeiter aus Vassilakous Team: "Das ist die erste echte Koalitionskrise. Irgendwie erinnert dieses Gegeneinander an einen schlechten Ärzte-Roman."

Ein Ende der Rempeleien ist nicht in Sicht, Vassilakous Führungscrew kritisiert nämlich nun auch Brauners U5-Pläne: "Die U5 beginnt im Nichts und endet relativ sinnlos im Nirgendwo auf dem Matzleinsdorfer Platz ohne gute Anschlussverbindungen. Wir alle sind für eine U5, aber sie muss klüger geplant werden."

Der Wiener SPÖ scheint der Konflikt mit den Grünen offenbar zu nützen. Wäre dem nicht so, hätte der Bürgermeister schon längst ein Machtwort gesprochen.

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