Auf Westautobahn

Polizei stoppt Schlepper-Duo: Schuss abgegeben

Österreich
23.08.2015 20:38
Kein Ende von lebensgefährlichen Szenen mit Flüchtlingen auf unseren Autobahnen: Am Sonntagvormittag irrten auf der A4 in Niederösterreich 150 Menschen umher. Auf der S1 in Wien gab die Polizei bei der Jagd auf zwei Schlepper einen Warnschuss ab und auf der "West" in Oberösterreich kam es zu einer wilden Verfolgungsjagd.

Fall 1: Todesängste mussten 20 Flüchtlinge auf der Ladefläche eines Kastenwagens ausstehen, als sich ihr Schlepper auf der A1 zwischen Asten und Pucking in Oberösterreich auf einer Strecke von 17 Kilometern eine Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferte. Schließlich rammte der Bulgare einen Streifenwagen, bedrohte die Beamten und wollte fliehen. Er konnte jedoch gefasst und festgenommen werden. Im seinem Wagen befanden sich 20 Flüchtlinge, sie blieben bei dem Vorfall unverletzt. Aus welchen Ländern sie stammen, steht noch nicht fest.

Fall 2: Mit gleich 38 Flüchtlingen in seinem Klein-Lkw hatte am Sonntag ganz in der Nähe und beinahe gleichzeitig ein unbekannter Schlepper eine Reifenpanne auf der Innkreisautobahn. Im Gemeindegebiet von Pichl bei Wels fuhr der Lenker das Fahrzeug noch auf den Pannenstreifen. Beim Eintreffen einer Polizeistreife der Autobahnpolizeiinspektion Wels flüchtete der Mann sofort zu Fuß ins Gebüsch und weiter in ein Maisfeld. Eine Fahndung mit Polizeihunden verlief negativ. Die vom Schlepper transportierten Menschen aus dem Irak, Iran, Afghanistan und Syrien wurden in das Polizeianhaltezentrum Linz gebracht.

Fall 3: Dramatische Szenen spielten sich zudem Samstagvormittag auf der Wiener S1 in Fahrtrichtung Vösendorf ab. Polizisten waren in Richtung Süden unterwegs, als ihnen ein roter Ford Transit mit ungarischem Kennzeichen nicht zuletzt wegen seines schlechten Zustandes auffiel. Sie setzten sich vor den Wagen und wollten ihn bis zur Ausfahrt Leopoldsdorf lotsen, um ihn dort zu kontrollieren. Laut Polizeisprecher Patrick Maierhofer habe der Lenker allerdings eine Vollbremsung hingelegt und sei, ebenso wie sein Beifahrer, aus dem Kastenwagen gesprungen.

Die beiden Männer flüchteten und versuchten sich in ein angrenzendes Feld abzusetzen. Die Polizisten verfolgten sie, einer der Beamten gab auf einer Grünfläche einen Warnschuss ins Erdreich ab. Die Verdächtigen ließen sich davon aber nicht beeindrucken und versuchten, über einen Wildschutzzaun zu entkommen.

Ein Polizist bekam dann einen der Flüchtigen am Fuß zu fassen und zog ihm einen Schuh aus. Die Verdächtigen entkamen aber vorerst, weil sich die Beamten entschieden, zunächst den mitten auf der S1 abgestellten Kastenwagen zu sichern. Über Funk gaben sie eine genaue Personsbeschreibung der mutmaßlichen Schlepper durch und erwähnten auch den fehlenden Schuh. Nicht zuletzt deshalb gelang es ihren Kollegen, die Verdächtigen festzunehmen.

Im Kastenwagen entdeckten die Beamten unterdessen 22 Flüchtlinge. 19 von ihnen, darunter neun Kinder im Alter von zwei bis 14 Jahren, kamen aus Afghanistan, drei weitere aus dem Irak. Alle stellten Asylanträge und wurden in Bundesbetreuung genommen. Laut Maierhofer hatten die mutmaßlichen Schlepper im Laderaum ein Seil gespannt, damit die Tür verschlossen blieb. Die zusammengepferchten Flüchtlinge hätten sich also nur schwer selbst aus dem Wagen befreien können.

Die beiden aus Ungarn stammenden Verdächtigen gaben sich bei den Einvernahmen sehr schweigsam. Sie gaben auch nicht an, wo sie die Flüchtlinge übernommen hatten.

Fall 4: Die Fahndung nach jenen Menschenhändlern, die am Sonntag auf der Ostautobahn zwischen Bruck an der Leitha und Schwechat in Niederösterreich gleich 150 Syrer ausgesetzt hatten, läuft noch. Die Flüchtlinge stellten kein Asyl, sie wollen weiter nach Deutschland.

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