Seit 2008 aktiv

Polizei fahndet in Vorarlberg nach Serienräuber

Österreich
30.05.2014 12:55
Nach einem Überfall auf eine Bankfiliale in Vorarlberg am Mittwochnachmittag - ein Unbekannter hatte einen Angestellten mit einer Waffe bedroht und war danach mit mehreren Tausend Euro Bargeld geflüchtet - vermutet die Polizei hinter dem vermummten Unbekannten einen Serientäter. Der auch als "Postkarten-Räuber" bekannt gewordene Mann soll seit dem Jahr 2008 acht Bank- und Postfilialen ausgeraubt haben, informierte das Landeskriminalamt am Freitag. Nun will die Polizei ihre Fahndungstätigkeit nach dem Unbekannten intensivieren.

Zum ersten Mal trat der Mann am 11. August 2008 in Erscheinung, als er eine Sparkassenfiliale in Feldkirch-Altenstadt überfiel. Gut sieben Monate später, am 9. März 2009, soll er die Postgeschäftsstelle in Feldkirch-Altenstadt beraubt haben. Am 4. Mai 2009 schlug er in der Post in Dornbirn-Haselstauden zu, am 16. Juli 2009 in der Sparkasse in Bregenz-Weidach. Es folgten zwei weitere Überfälle auf die Post in Feldkirch-Tisis am 14. Jänner 2010 und am 2. August 2010. Am 9. Juli 2012 suchte er sich die Volksbankfiliale in Bregenz-Vorkloster als Ziel aus.

Der Überfall am Mittwoch auf die Sparkasse in Dornbirn-Hatlerdorf wäre damit sein achter Überfall, so die Ermittler. Der bewaffnete Unbekannte war gegen 16 Uhr in die Filiale gekommen, bedrohte einen Mitarbeiter mit seiner Pistole und forderte Bares. Danach trat der Mann zu Fuß die Flucht an. Bislang seien laut Polizei sechs konkrete Hinweise zu dem Vorfall eingegangen, die aber bisher nicht zum Täter führten.

"Mann hatte bisher einfach Glück"
In den Medien wurde der Mann als "Postkarten-Räuber" bekannt, als er sich zweimal per Postkarte bei den Ermittlern meldete: "Das war noch nicht alles. Komme wieder", schrieb er unter anderem. Die Fahndung per Sonderkommission brachte 2009/10 nicht den erhofften Erfolg. "Der Mann hatte bisher einfach Glück", so LKA-Sprecher Stefan Schlosser.

Zur Höhe der Summe, die der Täter bisher erbeutete, wollte Schlosser keine Auskunft geben. Die Überfälle fanden meist kurz vor Schließzeit statt. Er war jedes Mal mit einem Messer oder einer Schusswaffe bewaffnet, verletzt wurde bei den Überfällen aber stets niemand. Über die Ermittlungsergebnisse der Vergangenheit sowie durch Täter- und Geoprofiling erhoffe man sich nun weitere Hinweise aus der Bevölkerung, sagte Schlosser.

Polizei: "Gehört eher in die Kategorie unauffälliger Nachbar"
Bei dem Unbekannten, der sich mit den Rauben wahrscheinlich seinen Lebensunterhalt finanziert, soll es sich um einen 1,85 Meter großen Vorarlberger im Alter zwischen 45 und 55 Jahren handeln, der Rechtshänder und von normaler bis kräftiger Statur ist. Sein Lebensmittelpunkt befinde sich wahrscheinlich zwischen Bregenz und Dornbirn. Man gehe davon aus, dass er über die Jahre nicht immer Vollzeit beschäftigt war, möglicherweise gar arbeitslos war, so Schlosser. "Er gehört eher in die Kategorie unauffälliger Nachbar - eine Person, der man einen Überfall nicht zutrauen würde", skizzierte Schlosser den Täter.

Man konzentriere sich nun darauf, mögliche Anlaufstellen des Unbekannten - etwa Tankstellen, Lokale oder Imbissstuben - aufzusuchen. Infrage kämen vor allem die Gemeinden Kennelbach, Wolfurt, Lauterach und Schwarzach (alle Bezirk Bregenz). Zudem sollen Fahndungsplakate ausgehängt werden.

Hinweise, für die eine Belohnung von 3.500 Euro ausgesetzt wurde, werden - auch vertraulich - an das Landeskriminalamt Vorarlberg unter der Telefonnummer 59133/803333 erbeten.

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