"Zahlen-Chaos"

Plötzlich 70 Schulen weniger in Wien?

Österreich
20.09.2014 14:58
70 Wiener Schulen sind "verschwunden": Wie ein Vergleich der Budgetdaten aus den vergangenen Jahren aufdeckt, hatte die Stadt Wien 2009 463 "eigene Schulen", 2011 dann 575 - aber 2013 nur noch 505. Und in 52 Wochen "verlor" das Finanzressort 453 Verwaltungsgebäude. "Wie kann so eine seriöse Budgetplanung möglich sein?", fragt die ÖVP.

Nein, die oft zitierten "Ost-Banden" dürften nichts mit dem Verschwinden der Wiener Schulen zu tun haben. Vielmehr dürfte für das Versickern städtischen Eigentums ein gewaltiges Schlamassel in der Buchhaltungs-Software des Finanzressorts der Stadt Wien verantwortlich sein, das lässt sich aus der Beantwortung einer Gemeinderatsanfrage der ÖVP schließen. Und darin finden sich auch die detaillierten Zahlen:

  • Die Anzahl der "eigenen Schulgebäude" der Stadt variierte in den Rechnungsabschlüssen von 400 (im Jahr 2008) über 463 (2009) bis zu 575 (2011) und danach wiederum 505 (2013). Da weder zahlreiche Schul-Großbaustellen noch Schul-Sprengungen aufgefallen sind, ist die Buchhaltungspanne offensichtlich.
  • Ebenso wenig exakt weiß die Stadtregierung, wie viele Verwaltungsgebäude sie tatsächlich in Wien besitzt: 2007 nur 100, dann 2009 bereits 144 und 2012 plötzlich 620 (!), aber 2013 wieder nur 167. Wie in nur 52 Wochen 453 Verwaltungsgebäude verschwinden können, erklären die Verfasser des Rechnungsabschlusses aber nicht wirklich.

Ein ähnlich wildes Zahlen-Chaos findet sich auch in der Aufstellung des Waldbesitzes der Stadt Wien (siehe kleine Grafik im Bild oben).

ÖVP-Obmann Manfred Juraczka: "Da stellt sich schon die Frage, wie sich auf Basis dieser Daten ein ordentliches Stadtbudget planen lassen soll. Das riecht doch nach übler Trickserei."

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