SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer erklärte: "Ethikunterricht soll nicht als Ersatz für den Religionsunterricht gelehrt werden, sondern mindestens als gleichrangige Alternative." Unterrichtet werden sollte der Gegenstand von speziell ausgebildeten Lehrern, Grundlage für den Unterricht sollte ein einheitlicher Lehrplan sein, so Mayer.
Der Zweite Nationalratspräsident Fritz Neugebauer (ÖVP) meinte, es sei notwendig, dass sich auch Jugendliche, die an keinem konfessionellen Religionsunterricht teilnehmen, mit Fragen der Ethik auseinandersetzen können. Erfolgreiche Schulversuche würden bereits vorliegen, nun sei die Zeit gekommen, das Thema umzusetzen, so Neugebauer.
Grüne für verpflichtenden Ethikunterricht
Die grüne Verfassungssprecherin Daniela Musiol sprach sich für einen verpflichtenden Ethikunterricht aus, der Auseinandersetzung mit Weltanschauungen und Religionen biete. Das sei etwas anderes als Religionsunterricht.
Für FP-Mandatar Andreas Karlsböck stehen Religionsunterricht und Ethikunterricht in Konkurrenz zueinander, wenn sie als Alternative eingeführt werden. Es sollte möglich sein, auch in beiden Fächern unterrichtet zu werden.
Der BZÖ-Abgeordnete Stefan Petzner wandte sich gegen einen Ethikunterricht und verwies auf Erfahrungen in kommunistischen Diktaturen, wo staatlich verordneter Weltanschauungsunterricht als politischer Gesinnungsunterricht missbraucht worden sei.
Zweifel an der Finanzierbarkeit kam von der Lehrergewerkschaft. Der Vorsitzende der AHS-Lehrer Eckehard Quin meinte, dass für einen neuen Pflichtgegenstand 160 Millionen Euro aufzutreiben wären. Er glaube nicht, dass das Hohe Haus dreistellige Millionenbeträge in einen flächendeckenden Ethikunterricht investieren werde.
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