Familie genarrt

Obdachloser (22) gab sich als Chirurg aus – 15.000 € weg

Österreich
07.02.2013 08:15
Seine Opfer brauchen jetzt wahrscheinlich Beruhigungspillen: Ein arbeits- und obdachloser, vorbestrafter 22-jähriger Braunauer gab sich in Tirol als international erfolgreicher Chirurg aus. Der falsche Primar luchste seiner 23-jährigen Freundin und deren Familie insgesamt 15.000 Euro ab - dann flog der dreiste Schwindel auf.

Der gebürtige Braunauer Michael K. hatte die 23-jährige Tirolerin Ende November in einem Chat im Internet kennengelernt. Er behauptete, Oberarzt zu sein und in Tirol in einem Krankenhaus eine Anstellung als Primar zu bekommen. Dieses Lügenmärchen tischte der einschlägig vorbestrafte Innviertler so überzeugend auf, dass die junge Innsbruckerin samt ihrer Familie darauf hineinfiel.

Der falsche Primar gab sich allerdings auch viel Mühe. So behauptete er, Anfang Jänner seine Stelle angetreten zu haben, kam am nächsten Tag schon mit einem gefälschten, mehrseitigen Dienstvertrag als Beweis. Er heuerte sogar seine Freundin an - sie sollte ihm ab März um 3.000 Euro monatlich assistieren.

Als erster Chirurg menschliches Gehirn transplantiert
Die naive Tirolerin kündigte daraufhin ihren Job und auch ihre Wohnung in Innsbruck, mietete stattdessen in Schwaz eine edle Bleibe um 1.600 Euro monatlich an. Der vermeintliche Top-Mediziner pumpte sich von Schwiegervater und Schwager in spe insgesamt 15.000 Euro, behauptete, auf Lohnrückstände zu warten. Besonders kurios: Er werde eine 8.000-Euro-Prämie bekommen, weil er als weltweit erster Chirurg erfolgreich ein menschliches Gehirn transplantiert habe.

Doch damit nicht genug, verpasste "Dr. Dr. Primar Uni-Med., Dozent" Michael K. Ende Jänner seiner Freundin zu Verhütungszwecken sogar eine Dreimonatsspritze. Was er ihr dabei tatsächlich injizierte, ist bislang völlig unklar.

Der Vater der 23-Jährigen schöpfte schließlich Verdacht und ging zur Polizei. Bei der Festnahme in der angemieteten Nobelbleibe in Schwaz trug der Hochstapler ganz "standesgemäß" weiße Kleidung.
Wie sich kurz darauf herausstellte, wurde gegen ihn bereits seit Sommer 2012 wegen eines Einmietbetruges in Seefeld (Tirol) gefahndet. Michael K. gestand, er sitzt nun in U-Haft.

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