Dafür um 1,1% teurer

Neuer ÖBB-Fahrplan verspricht “mehr Bahn denn je”

Österreich
12.11.2014 14:53
Am 14. Dezember tritt der neue ÖBB-Fahrplan in Kraft. Damit werden auch die Tickets "etwas teurer", sagte ÖBB-Chef Christian Kern bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien. So beträgt die durchschnittliche Preisanpassung 1,1 Prozent, was "deutlich unter der Inflationsrate liegt". Der neue Fahrplan bringt dafür aber auch zusätzliche Verbindungen und kürzere Fahrzeiten. Kern versprach "mehr Bahn denn je".

Ab dem Fahrplanwechsel halten alle Fernverkehrszüge von und Richtung Süden (Steiermark, Kärnten, Italien, Slowenien), Osten (Budapest) und Norden (Brünn, Prag, Warschau) zusätzlich zu Wien-Meidling auch am neuen Hauptbahnhof. Dieser ist zugleich auch der neue Start- und Zielbahnhof für alle Nacht- und Autoreisezüge.

Per Railjet von Graz nach Wien
Ab 14. Dezember gibt es eine Railjet-Verbindung von Graz via Wien nach Prag im Zwei-Stunden-Takt, die Fahrzeit verkürzt sich um eine Stunde auf 6 Stunden und 53 Minuten. Neu ist auch die Direktverbindung aus dem Westen über den Wiener Hauptbahnhof zum Flughafen. Mit dem ICE ist man somit in einer Stunde und 47 Minuten von Linz am Flughafen, damit komme man mit "einmal Umsteigen von Linz nach New York", erläuterte Birgit Wagner, Vorstand des ÖBB-Personenverkehrs.

Zwischen Wien und Salzburg fahren alle InterCitys künftig im Takt, also immer zur Minute 56, in Wien-West ab. Alle ÖBB-Autoreisezüge werden dafür auf Nachtfahrten umgestellt, weil diese maximal 160 km/h fahren können und somit nicht in das Taktgefüge passen. Erweiterungen gibt es auch im ÖBB-Nah- und Regionalverkehr. Für Kunden bringt der neue Fahrplan 500.000 zusätzliche Zugkilometer, insgesamt sind es 2015 damit 95,73 Millionen Kilometer.

Weiterhin leider keine Fahrräder im Railjet
Bei den österreichischen Railjet-Garnituren weiterhin nicht möglich ist eine Fahrradmitnahme. Eine Umrüstung war bereits für das Frühjahr 2013 angekündigt worden. Dies soll nun bis zum Beginn der Radsaison im Frühjahr 2015 erfolgen, sagte Kern. Mit dem neuen Fahrplan werden jedoch zahlreiche Verbindungen auf den Railjet umgestellt.

Für Reisende nach Kärnten bedeutet das beispielsweise, dass sie bis zur Nachrüstung nur mehr im Nachtzug nach Venedig ihr Fahrrad mitnehmen können. Dieser EuroCity ist künftig übrigens mit einem Speisewagen unterwegs. Kritik an der Tarifgestaltung bei Radmitnahme gab es am Mittwoch bereits von der Radlobby Österreich. Die Petition "Vorfahrt für Rad & Bahn" wurde gestartet.

Neue Ticketpreise ab 14. Dezember
Die neuen Ticketpreise gelten ab 14. Dezember, Verbundtickets, Preise für die SparSchiene und die Vorteilscard bleiben laut ÖBB unverändert. Nach Angaben der Bahn bedeuten die neuen Tarife eine Preissenkung oder gleichbleibende Preise für 40 Prozent der ÖBB-Kunden. Seit drei Jahren arbeite man an der Vereinfachung, sagte Kern. So sei es gelungen, von 118 auf 31 unterschiedliche Tarife zu reduzieren. Deutlich billiger wird beispielsweise die Strecke Wien-Mitte zum Flughafen, der auch erstmals an den Fernverkehr angeschlossen wird. Hier kostet ein Vollpreis-Ticket künftig 2,40, bisher waren dafür 4,10 Euro fällig.

Tiefer in die Tasche greifen müssen Kunden etwa vom Wiener Westbahnhof nach Innsbruck, statt 66,10 müssen hier 69,10 Euro bezahlt werden. Erhöht werden auch die Kosten für die Österreichcard, um 2,5 Prozent in der zweiten und um fünf Prozent in der ersten Klasse. Für Jugendliche kostet diese Karte so beispielsweise 1.024 statt bisher 999 Euro im Jahr. Das sind 2,90 Euro pro Tag, und damit immer noch weniger als Getränke, die die Jugendlichen konsumieren, erklärte ÖBB-Vorstand Birgit Wagner.

Aus für das SMS-Handyticket
Besitzer der Österreichcard 2. Klasse müssen bei einem Upgrade künftig tiefer in die Tasche greifen. Waren bisher dafür einheitlich sieben Euro zu zahlen, gilt künftig die gleiche Regelung wie bei einer Vorteilscard: Kunden erhalten auf den Differenzbetrag zwischen den beiden Klassen 50 Prozent Ermäßigung. Für das SMS-Handyticket bedeutet der neue Fahrplan das Aus, diese Variante wird laut ÖBB seit der Einführung der Ticket-App vor zwei Jahren kaum noch genutzt.

Für alle Landeshauptstädte mit mehr als 50.000 Einwohnern gibt es ab 14. Dezember eine einheitliche Stadtverkehrsregelung. So gelten in Wien, St. Pölten, Linz, Salzburg, Innsbruck, Graz und Klagenfurt alle ÖBB-Bahnhöfe künftig als ein jeweiliger Stadtverkehrsbahnhof. Es spielt dann keine Rolle mehr, von welchem Bahnhof man abfährt oder ankommt.

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