Mädchen im Spital

Mutter, Freund und Ex sollen 3-Jährige misshandelt haben

Österreich
14.06.2011 15:59
Die Schläge von gleich drei erwachsenen Peinigern, darunter ihre eigene Mutter, musste ein dreijähriges Mädchen in Wien offenbar monatelang über sich ergehen lassen. Die kleine Angelina wurde am Montagabend von ihrer Mutter mit einem gebrochenen Oberarm sowie zahlreichen blauen Flecken am ganzen Körper in ein Wiener Unfallkrankenhaus gebracht, die Ärzte schlugen Alarm. Das Jugendamt war in dem Fall aktiv, am Dienstag hätten Sozialarbeiter die Mutter aufsuchen sollen.

Die Kindesmutter gab am Montagabend im Spital zunächst an, dass das Mädchen am Spielplatz gestürzt sei, berichtet die Polizei. Die zahlreichen oberflächlichen Verletzungen und Hämatome waren aber unterschiedlich verfärbt und daher verschiedenen Ursprungs. Die 28-Jährige gestand schließlich auf Nachfragen der Ärzte, ihr Kind mehrmals mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen zu haben.

Auch Lebensgefährten schlugen zu
Doch die Mutter war offenbar nicht die Einzige, die dem Kind Gewalt antat: Der aktuelle Lebensgefährte der Frau, ein 21-jähriger Mann, soll das Mädchen ebenfalls geschlagen haben. Laut Polizei-Informationen sei er "teilgeständig", die kleine Angelina mehrmals geohrfeigt zu haben. Der gleichaltrige Ex-Freund der 28-jährigen Mutter wird in Zusammenhang mit den Misshandlungsvorwürfen seit Montagabend polizeilich gesucht, denn auch er soll das Mädchen mehrmals körperlich misshandelt haben. Für ihn bestand laut Polizei ein Betretungsverbot für die Wohnung der Frau.

Bei der Einvernahme durch die Beamten sagte die Mutter, die auf freiem Fuße angezeigt wurde, sie habe derzeit "keine Nerven für ein Kind". Deshalb habe sie der kleinen Angelina ein "paar Watschen" gegeben, schilderte Polizeisprecher Roman Hahslinger.

Jugendamt wollte am Dienstag kontrollieren
Beim Wiener Jugendamt gab es bereits eine Akte "Angelina" und diese lag aktuell auch auf den Tischen der Sozialarbeiter. Die Kindesmutter hat seit Längerem ambulant "Unterstützung der Erziehung" erhalten. Grund für die Maßnahme war Vernachlässigung.

"Das lief eine Zeit lang recht gut", erklärte Gabriele Ziering vom Wiener Jugendamt am Dienstag. Zuletzt - nämlich seit die Mutter eine neue Beziehung hat - habe es allerdings wieder Probleme gegeben. Die 28-Jährige nahm zwei vereinbarte Termine nicht wahr, die Sozialarbeiter wollten die Familie laut Jugendamt daher am Dienstag aufsuchen - zu spät, wie sich nun herausstellte.

Ausfolgeverbot erlassen
Während die kleine Angelina noch Montagabend im Spital stationär aufgenommen wurde, wurde für die Mutter umgehend ein Ausfolgeverbot erlassen. Das heißt, sie darf ihre Tochter nicht aus dem Spital nehmen. Möglich wäre nun, dass die dreijährige Angelina zu Pflegeeltern oder zu ihrer Großmutter kommt, bei der laut Jugendamt auch ihr sechsjähriger Bruder lebt.

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