Strache, Kurz...

Morddrohungen gegen zahlreiche Politiker im Netz

Österreich
06.11.2014 16:47
Im Schutz der Anonymität des Internets fallen oft die letzten Hemmungen. Beleidigungen, Beschimpfungen und Hass-Postings stehen mittlerweile auf der Tagesordnung. Auch die heimischen Politiker werden immer häufiger Opfer der aggressiven und bösartigen verbalen Angriffe – die jüngsten Morddrohungen gingen auf der Facebook-Seite von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ein.

Laut FPÖ tauchten die Morddrohungen in der Nacht auf Donnerstag auf, unter einem Video zu Straches Rede bei der Sondersitzung im Parlament zum Thema Asyl. Der Poster – er ist der deutschen Sprache offenbar nur bedingt mächtig, denn die Einträge sind mit unzähligen Rechtschreibfehlern gespickt – kündigt an, den FPÖ-Chef "bis zum letzten Blutfleck" zu bekämpfen.

Hasstiraden und wüste Beschimpfungen
Die Hass-Attacke ist kein Einzelfall: Erst Ende Oktober wurde Innenministerin Johanna Mikl-Leitner in einem Brief wüst beschimpft und mit dem Tod bedroht. Anlass dafür war die – nach Meinung des Schreibers – zu liberale Asylpolitik in Österreich. Nähme Mikl-Leitner weitere Flüchtlinge auf, werde er sie und weitere 50 Politiker von SPÖ, ÖVP und Grünen "hinrichten", drohte der Verfasser des anonymen Schreibens.

Triefend vor Hass und verhetzend waren Kommentare auf der Facebook-Seite von Außenminister Sebastian Kurz, nachdem dieser Anfang Juli einen Nahost-Friedensappell veröffentlicht hatte. "Hoffentlich trifft dich eine Rakete, du blinde Missgeburt" war bei Weitem nicht das Schlimmste, das auf Kurz' Seite zu lesen war.

"Die Hexe gehört am Scheiterhaufen verbrannt"
Bei der Debatte um die Töchter in der österreichischen Bundeshymne im heurigen Sommer kochte die Volksseele über, eine regelrechte Schimpforgie prasselte auf Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek ein. So wurde etwa gefordert: "Für die sollte man wieder die Gaskammern öffnen." Oder: "Die Hexe gehört am Scheiterhaufen verbrannt".

In allen Fällen wurde die Staatsanwaltschaft aktiv. Nach den Hass-Postings gegen Minister Kurz wurden acht Personen ausgeforscht. Die FPÖ schaltete nun das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung ein, die Ermittlungen laufen bereits.

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