Hochgiftige Echsen

“Monster”-Nachwuchs im Schönbrunner Wüstenhaus

Österreich
06.02.2014 11:43
Sie sind erst 20 Zentimeter groß, aber bereits genauso giftig wie ihre Eltern. Im Wüstenhaus vor den Toren des Wiener Tiergartens Schönbrunn gibt es erstmals Nachwuchs bei den Gila-Krustenechsen. Drei Jungtiere sind Ende November geschlüpft und dort nun für die Besucher zu sehen. Krustenechsen sind etwas ganz Besonderes: Neben Giftschlangen sind sie die giftigsten Reptilien.

Ihr englischer Name lautet deshalb "Gila Monster". "Im Gegensatz zu Schlangen haben Krustenechsen keine Giftzähne. Wenn sie sich in eine Beute verbeißen, fließt ihr Gift von Giftdrüsen im Unterkiefer über Zahnrillen zur Bissstelle, wo es mit kauenden Bewegungen einmassiert wird", so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.

"Freuen uns sehr über ersten Zuchterfolg"
In der Stärke ist das Gift der Krustenechsen mit jenem der Texas-Klapperschlangen vergleichbar. Auch der Lebensraum der beiden Wüstenbewohner überschneidet sich in einigen Gebieten. Die schwarz-orange gemusterten Gila-Krustenechsen sind in den Trockengebieten der USA und Mexikos heimisch. "Aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraumes ist diese bis zu 70 Zentimeter große Echsenart bedroht. Wir pflegen sie im Rahmen eines Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes und freuen uns sehr über unseren ersten Zuchterfolg", erläuterte Schratter.

Hormon zur Diabetes-Therapie im Speichel entdeckt
Gila-Krustenechsen fressen Vogel- und Reptilieneier sowie Nagetiere und kleine Vögel. Ihr Gift dient zum Töten ihrer Beute und hat eine wesentliche Funktion bei der Verdauung. Den Gila-Krustenechsen verdankt man auch ein wichtiges Medikament. In den 1990er-Jahren wurde in ihrem Speichel das Hormon Exendin-4 entdeckt. Diese Substanz wird mittlerweile synthetisch hergestellt und in der Diabetes-Therapie eingesetzt. Ein pharmazeutisches Unternehmen spendete deshalb dem Tiergarten Schönbrunn im Jahr 2007 die ersten Gila-Krustenechsen.

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