Ausstand angedroht

Metaller-Streik würde 42 Millionen pro Tag kosten

Wirtschaft
24.10.2013 16:32
Gut 300 Betriebe dürfte der von der Metallergewerkschaft für Dienstag angedrohte Streik lahmlegen. Das würde 42 Millionen Euro am Tag kosten. Die Streikenden selbst erhalten Geld vom ÖGB.

Durch die formelle Absegnung des Streikbeschlusses durch die ÖGB-Spitze am Donnerstag kann dieses "Streikgeld" ausbezahlt werden. Gewerkschaftsmitglieder bekommen pro Ausstandswoche das Zwölffache ihres einbezahlten ÖGB-Monatsbeitrags (ein Prozent des Bruttolohns). Bei einem Metaller-Durchschnittsbezug von 2.700 Euro wären das 324 Euro. Für die gesamte Volkswirtschaft rechnet Wirtschaftsforscher Ulrich Schuh, dass ein längerer Ausstand Produktionsausfälle von 42 Millionen Euro täglich verursacht.

Schwerpunktmäßig will die Metallergewerkschaft etwa 300 Firmen bestreiken, die den Großteil der 120.000 Beschäftigten umfassen. Die Liste ist geheim, doch Leitbetriebe wie Andritz oder Liebherr sowie die Firmen der drei Chefverhandler der Industrie sind dabei - die voestalpine gehört zu einem anderen Fachverband.

Vorbereiten können sie sich darauf nicht, so der selbst betroffene IV-Präsident Vorarlbergs, Hubert Bertsch: "Vorarbeiten oder Auf-Lager-Legen geht in der Branche nicht. Allerdings haben wir längere Durchlaufzeiten, sind also noch eine Weile lieferfähig. Was wir jetzt verlieren, müssen wir aber dann mit Überstunden nachholen - zulasten des Gewinns und der Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter."

Foglar gibt Metallern Rückendeckung
Indes gab der ÖGB-Vorsitzende Erich Foglar den Metallern Rückendeckung für den geplanten unbefristeten Streik. Das Arbeitszeitmodell der Arbeitgeberseite halte er für einen "Etikettenschwindel", sagte Foglar Donnerstag früh im Ö1-"Morgenjournal".

Oberster Auftrag der Gewerkschaften sei es, die Einkommen der Beschäftigten zu schützen. "Gewerkschaften wollen keine Einkommenskürzungen", betonte Foglar. Es sei jetzt Sache der Verhandlungspartner, einen Kompromiss zu finden. Man sollte so rasch wie möglich an den Verhandlungstisch zurückkehren. Die Gewerkschaft sei rund um die Uhr verhandlungsbereit, auch am Wochenende.

Bereits am Mittwochabend hatte Foglar angekündigt, der ÖGB-Bundesvorstand werde dem Streikantrag "mit Sicherheit zustimmen". Streik sei immer nur das allerletzte Mittel, offenbar sei man jetzt an einem Punkt angelangt, wo es kein Weiterkommen gebe.

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