Während die Info-Aktion überall störungsfrei über die Bühne gegangen sei, habe sich Einkaufszentrumsbetreiber Richard Lugner lautstark zur Wehr gesetzt und die Gewerkschafter mit Hilfe der Center-Security aus seinem Einkaufszentrum im 15. Bezirk komplimentiert, berichtete Gewerkschafter Manfred Wolf, der federführend an den KV-Verhandlungen beteiligt ist.
Lugner: "Privater Verein hat hier nichts zu suchen"
"Aus seiner Sicht ist die Gewerkschaft ein privater Verein, der bei ihm nichts zu suchen hat", erklärte Wolf Lugners Beweggründe für den Rauswurf. "Das ist natürlich ein Unsinn", so Wolf. Es sei vielmehr das Recht der Gewerkschaft, Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz über ihre Rechte zu informieren. "Das ist in einer ILO-Konvention einwandfrei geregelt und natürlich ein höherwertiges Recht als das Hausrecht eines Einkaufszentrumsbetreibers", argumentiert Wolf. Lugner müsse zur Kenntnis nehmen, dass sein Einkaufszentrum kein extraterritoriales Gebiet sei.
"Zum wiederholten Male versucht der ÖGB unter Umgehung des Hausrechtes Werbeaktionen in der Lugner City zu machen", beschwerte sich hingegen Lugner. Der Zugang zu den Geschäften und deren Mitarbeitern sei Behörden wie Arbeitsinspektorat, Marktamt etc. möglich, aber nicht dem privaten Verein ÖGB, meinte Lugner.
Nächste KV-Runde am 13. November
Die nächste KV-Runde im Handel findet am 13. November statt. Es ist dies der letzte offizielle Termin. Es gab zwar Angebote der Arbeitgeber "in Richtung einer realen Steigerung", sagte Verhandlungsführer Wolf, aber das sei der Gewerkschaft noch zu wenig gewesen. Was den leichteren Zugang zur sechsten Urlaubswoche betrifft, habe es noch keine Annäherungen gegeben. "Da schalten die Arbeitgeber auf hart", sagte Wolf.
Derzeit kommen Handelsbeschäftigte nur dann in den Genuss von sechs Wochen Urlaub im Jahr, wenn sie 25 Jahre durchgehend im selben Unternehmen arbeiten. Die Gewerkschaft will erreichen, dass die Beschäftigten schon früher sechs Wochen Urlaub bekommen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.