"Kein guter Dienst!"

Klestil-Sohn attackiert Khol in Brief

Österreich
05.04.2016 20:03

Der Sohn des im Sommer 2004 verstorbenen früheren Bundespräsidenten Thomas Klestil hat in einem offenen Brief den Hofburg-Kandidaten der ÖVP, Andreas Khol, attackiert. Dessen Haltung und Wortwahl sei vor allem bei jüngeren Menschen mitverantwortlich für eine zunehmende Verdrossenheit gegenüber Politik und Kirche. "Sie tun uns damit keinen guten Dienst!", schloss Thomas Klestil jun. das im "Standard" veröffentlichte Schreiben.

Auslöser war eine Wortmeldung Khols während einer Live-Diskussion der Präsidentschaftskandidaten auf "Puls 4" am Sonntag, in der es auch um die Regierungsbildung im Jahr 2000 ging. Damals habe sich sein Vater als amtierender Bundespräsident darum bemüht, eine auf möglichst breiter Mehrheit gestützte Koalition zustande zu bringen, so Klestil jun. - was Khol aber "in unverzeihlicher Weise" mit den Worten "Da waren wir ja knapp vor einer präfaschistischen Präsidentendiktatur" kommentiert habe.

"Diese Wortwahl ist nicht nur unobjektiv, unangemessen und falsch; sie ist auch eines Bewerbers um das höchste Amt im Staat unwürdig und steht im krassen Widerspruch zu Ihrer wiederholt betonten christlichen Grundhaltung", rügt Klestil jun. Khol. Weil sich sein Vater nicht mehr gegen die regelmäßigen Verbalinjurien des ÖVP-Kandidaten wehren könne, müsse er es tun, so der Vorstand für Unfallchirurgie am Landeskrankenhaus Baden/Mödling.

Als Sohn wisse er, wie selbstkritisch sein Vater sein Gewissen vor jeder Entscheidung erforscht und mit welcher Ernsthaftigkeit er seine Verantwortungen wahrgenommen habe. "Sein Charisma und sein Charakter hätten ihm niemals eine annähernd ähnliche Wortwahl erlaubt", so Klestil jun. an die Adresse von Khol.

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