Missbrauch in Heimen

Innsbruck zahlt 1,6 Millionen Euro Entschädigung

Österreich
23.11.2015 14:10
Die Stadt Innsbruck hat seit der Gründung der Opferschutzkommission im März 2011 insgesamt 1,6 Millionen Euro an Entschädigungszahlungen für Opfer von Missbrauch in Innsbrucker Heimen gezahlt. Das Geld ging an 125 Frauen und Männer, teilte Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer am Montag mit.

Außerdem habe man rund 100.000 Euro an Therapiekosten übernommen, meinte der für Heimaufarbeitung zuständige Magistratsdirektorstellvertreter, Herbert Köfler. Man sei offensiv an die Opfer herangetreten und habe Therapien angeboten. Rund zehn bis 15 Prozent hätten diese auch angenommen. "Im nächsten Jahr sind im Budget der Stadt Innsbruck noch 75.000 Euro für etwaige Entschädigungszahlungen vorgesehen", sagte die Bürgermeisterin. Dies soll auch in den kommenden Jahren so bleiben, fügte sie hinzu.

"Man kann die Dinge nicht ungeschehen machen"
Neben den Zahlungen haben die Stadt das Thema auch historisch aufgearbeitet. Einerseits in einem wissenschaftlichen Bericht der Kommission, andererseits in einem Kulturprojekt, teilte Köfler mit. "Man kann die Dinge nicht ungeschehen machen, wir haben uns aber bemüht, dieses Kapitel bestmöglich aufzuarbeiten", sagte Oppitz-Plörer. Dies sei der Stadt in einer sehr wertschätzenden Art und Weise gelungen, die auch bei den Betroffenen gut angekommen sei, so die Bürgermeisterin.

Video-Interviews mit Betroffenen
Für das Projekt "Jetzt reden wir!" hatten sich 14 ehemalige Heimkinder bereit erklärt, ihre Geschichte in Video-Interviews zu erzählen. Diese wurden auf DVD und auf einer Homepage veröffentlicht. Die Theatergruppe "nachtACTiv" hat diese Gespräche außerdem als Basis für ein Theaterstück verwendet. "Den Menschen, die damals mundtot gemacht wurden, soll jetzt auf der Bühne eine Stimme gegeben werden", merkte die Regisseurin des Stücks, Irmgard Bibermann, an.

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