Bis Jahresende könnte sogar erstmals in Österreich die Marke von 10.000 Häftlingen überschritten werden. "Schuld" an dieser Entwicklung ist die Flüchtlingswelle über die Balkan-Route, mit der auch immer mehr Schlepper in unser Land strömen. Derzeit sitzen mehr als 800 Menschenhändler ein. In den am meisten betroffenen Justizanstalten wie Eisenstadt, Wiener Neustadt und Wien-Josefstadt liegen die Häftlinge auf Feldbetten oder Matratzen am Boden, bis zu sechs Menschen sind in Zwei-Mann-Zellen untergebracht.
"Da sorgt sich nicht die Volksanwaltschaft oder Amnesty International, so wie in Traiskirchen", ist Albin Simma verärgert. Der Gewerkschaftsboss schlägt auch Alarm in Sachen Sicherheit: "Wir haben rund 3200 Kollegen, das entspricht einem Verhältnis von fast 1:3 zu der Zahl der Häftlinge."
"Ein absolutes Risiko"
Die Lage kippe langsam, sagt Simma, denn: "Immer öfter werden Verurteilte bei Ausfahrten von nur noch einem Beamten begleitet. Ein absolutes Risiko. Ich fordere daher von der Bundesregierung personelle Unterstützung!" Um noch freie Plätze in Justizanstalten zu finden, müssten Häftlinge oft quer durch Österreich hin- und hergeschoben werden. Zudem würden viele Dienststellen "finanziell aus dem letzten Loch pfeifen". Geld für Reparaturrechnungen fehle, Autos würden immer öfter in der Garage stehen bleiben.
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