Das Finanzloch ist entstanden, weil alle offenen Kredite und Sicherheiten in Form von Immobilien neu bewertet wurden - unter dem Aspekt, dass man alles in den nächsten drei bis fünf Jahren eintreiben bzw. verkaufen müssen wird. Da sich speziell auf dem Balkan die Wirtschaftslage nicht so bald deutlich bessern wird, führt das zu hohen Abschreibungen.
Kosten für Balkan-Töchter und Bayern-Prozesse berücksichtigt
Der neue Heta-Chef Sebastian Schoenaich-Carolath hatte im Auftrag von Finanzminister Hans Jörg Schelling zwei Wirtschaftsprüfer beauftragt. Berücksichtigt wurden auch die Kosten für die Balkan-Töchter (um den Verkauf abzuschließen, muss die Heta Risiken übernehmen) und Italien sowie für die Prozesse mit den Bayern.
Finanzministerium: Keine Auswirkung auf Steuerzahler
Heta-Chef Schoenaich-Carolath bezeichnete die Vorjahresbilanz als "realistisches Bild" der Lage, unter der Annahme, dass die Vermögen in den nächsten drei bis fünf Jahren verkauft werden. Das sei sicher die bisher kritischste Hypo-Bilanz. Zugleich plädierte er für einen raschen Verkauf: "Die Assets werden nicht besser." Eine Beteiligung der Steuerzahler an den Kosten "ist nicht vorgesehen", so der Vorstandschef. Auch das Finanzministerium betonte am Mittwochabend, dass der Riesenverlust keinerlei Auswirkungen auf die Steuerzahler habe. Primär seien die Gläubiger betroffen. Wie stark diese belastet werden, werde sich mit dem endgültigen Abwicklungsbescheid der Finanzmarktaufsicht bis zum 31. Mai 2016 zeigen.
Zahlungsmoratorium bis Ende Mai 2016
Die FMA hatte im März, als sich das Finanzloch bereits abzeichnete, ein Zahlungsmoratorium bis zum 31. Mai 2016 verfügt. Bis dahin werden daher auch keine Liquiditätsprobleme des Instituts auftreten, danach wird es jedoch anders ausschauen. Damit der Steuerzahler nicht wieder zum Handkuss kommt, muss die Heta das fehlende Eigenkapital auftreiben. Die Anleihegläubiger pochen bekanntlich auf die Haftung des Landes Kärnten, die derzeit bei 10,2 Milliarden Euro liegt. Gelingt zum Beispiel der angepeilte Schuldenschnitt (im Gespräch sind 50 Prozent), wäre ein Fünf-Milliarden-Loch weg. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
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