Gebäude evakuiert

Hauseinsturz in Wien-Ottakring durch Baufehler

Österreich
11.08.2010 12:04
Erneut ist es bei einem Haus in Wien-Ottakring zu einem Einsturz gekommen. Bei dem Gebäude in der Hasnerstraße rutschte am Dienstagnachmittag eine vom zweiten Stock in den Keller führende Stiege einfach weg. Das halbe Stiegenhaus des vierstöckigen Gründerzeithauses fehle nun, berichten Augenzeugen. Der außen frisch sanierte Bau wurde aus Sicherheitsgründen evakuiert. Als Ursache gelten Fehler beim Anbau eines Liftes.

Nachdem zunächst eine Kellerwand in der Hasnerstraße 93 bis zur Höhe des Erdgeschoßes eingestürzt war, brach dann auch die Wand bis zur Decke des zweiten Obergeschoßes in sich zusammen. Wie durch ein Wunder gab es keine Toten oder Schwerverletzten. Ein Mann erlitt nach Angaben der Polizei leichte Verletzungen.

Haus bleibt vorerst unbewohnbar
Die Bewohner des Hauses wurden aus Sicherheitsgründen evakuiert und in einer Notunterkunft untergebracht. Sie müssen sich bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse mit der Rückkehr in ihre Wohnungen gedulden. Rund um das Eckgebäude mit neuem Dachausbau sorgte der Einsatz von Feuerwehr und Rettung für Aufsehen. Zahlreiche Schaulustige hatten sich eingefunden.

"Im Moment ist es nicht abzuschätzen, wie lange es nicht benutzbar sein wird", erklärte Gerhard Cech, Leiter der Wiener Baupolizei. Derzeit untersuchen Statiker noch das Gebäude. Es bestehe weiterhin die akute Gefahr, dass das Stiegenhaus bis ins oberste und vierte Obergeschoß abbricht. Geduld sei nun bei den Bewohnern angesagt. 30 Personen sind vorerst hauptsächlich bei Verwandten und Freunden untergekommen. Zwei Mieter wurden in ein Hotel gebracht. Bis zur vollständigen Reparatur stellt die Stadt Wien auch Notfallwohnungen zur Verfügung.

Baupolizei: "Fundament nicht ordnungsgemäß abgesichert"
Als Ursache wurde bereits am Mittwoch eine Kombination aus dem schlecht angebauten Stiegenhaus des über 100 Jahre alten Gründerzeit-Gebäudes und Fehler der Baufirma ausgemacht. "Das Fundament wurde bei den Bauarbeiten nicht ordnungsgemäß abgesichert", heißt es vonseiten der Baupolizei.

Die Arbeiter hätten wohl die Situation und den Gebäudezustand nicht richtig eingeschätzt. Denn ohne den Liftzubau wäre es zu keinem Zwischenfall gekommen, war sich der Leiter der Baupolizei sicher. "Entsprechende Strafanträge wegen Überschreitung der Bauordnung werden bereits vorbereitet."

Schon dritter Einsturz in knapp zwei Wochen
Erst Ende Juli ist in der Kendlerstraße im Wiener Bezirk Penzing ein Teil eines zweistöckigen Wohnhauses aus der Gründerzeit eingestürzt. Am 4. August erforderte dann der teilweise Einsturz einer Hausmauer in der Lorenz-Mandl-Gasse in Ottakring einen Feuerwehreinsatz (Berichte siehe Infobox).

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