"System eine Falle"

Halbe Milliarde Kosten: Wiens Sozialhilfe zu teuer

Österreich
21.03.2015 19:32
Der nächste Negativ-Rekord ist nicht mehr zu verhindern: Die Zahl jener Wiener, an die Sozialhilfe überwiesen wird, explodierte in vier Jahren von 106.675 auf 134.209, die Kosten steigen auf eine halbe Milliarde Euro. "Das jetzige System ist eine Falle", will Innenministerin und ÖAAB-Chefin Johanna Mikl-Leitner Reformen.

"Viel zu lange sitzen Zehntausende Wiener in dieser Mindestsicherungsfalle fest", kritisiert Johanna Mikl-Leitner im "Krone"-Gespräch. Die Ministerin schlägt deshalb einen "Drei-Stufen-Plan" vor, um das System zu ändern:

Erstens müssten alle, die derzeit die Mindestsicherung in einer Höhe von bis zu 827 Euro beziehen, motiviert werden, wieder in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Als Anreiz sollen sie dazuverdienen dürfen - und ihre Mindestsicherung PLUS ein Drittel ihres Zuverdienstes ausbezahlt bekommen. Zweitens sollen Bezieher einer Mindestsicherung verstärkt bei gemeinnützigen Vereinen eingesetzt werden. Und drittens müssten die Kontrollen der Behörde verstärkt werden, um gegen Arbeitsunwillige vorgehen zu können.

Die Statistik zeigt, dass große Reformen dringend nötig wären:

  • Im Jahr 2000 erhielten in Wien 41.754 Menschen Sozialhilfe (alle Daten: Statistik Austria, MA 40, siehe auch Grafik oben).
  • 2008 waren es 93.547.
  • 2010, mit der Umstellung auf die Mindestsicherung, bereits 106.675.
  • 2013 stieg die Zahl erneut deutlich auf 134.209.
  • Und 2014 wird ein Zuwachs auf 145.000 erwartet.

Zeitgleich explodierten die Ausgaben Wiens für die Sozialhilfe von 171 Millionen Euro (2000) auf 459 Millionen Euro (2013) - ein Plus von 288 Millionen Euro.

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