Zwischenbilanz

Häupl: “Wiener hätten Friedensnobelpreis verdient”

Österreich
06.10.2015 16:18
130.000 Menschen sind seit Beginn des Flüchtlingsansturms vor einem Monat durch Wien gezogen, bilanziert die Stadt. Die meisten nächtigten einmal in einem der 8000 Notschlafplätze und fuhren weiter Richtung Deutschland. Geblieben sind wenige, 12.000 Asylverfahren sind am Laufen. Weitere 2000 Flüchtlinge müssen noch erfasst werden. Bürgermeister Michael Häupl lobt die Helfer: "Die Wiener Bevölkerung hätte den Friedensnobelpreis verdient."

Flüchtlingskoordinator Peter Hacker rechnet mit etwa noch einmal der gleichen Zahl an Menschen, die Wien bis Weihnachten als Durchreiseort oder Bleibe wählen werden. "Welche Massen auf dem Balkan unterwegs sind, wissen wir nicht genau. Die Informationen sind spärlich", so Hacker. Nach kurzer Verschnaufpause - vermutlich ausgelöst durch eine Schlechtwetterfront - steige die Zahl der Ankommenden im Moment wieder an.

Flüchtlinge kosten 400 Millionen Euro gesamt
Sozialstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) beziffert die Wiener Grundversorgungskosten für Flüchtlinge (darunter 3000 Minderjährige) auf 27 Millionen Euro. Nicht eingerechnet sind Sprachkurse, Integrationsmaßnahmen, Transport etc. Auch der Bund schultert einiges. Laut Finanzminister Hans Jörg Schelling kosten die Flüchtlinge heuer 400 Millionen Euro gesamt. "In den letzten Jahren hat die Stadt 36 Pflegewohnhäuser um 919 Millionen Euro saniert oder neu gebaut. Die Flüchtlingskosten von 27 Millionen Euro sind nicht einmal die Hälfte eines dieser neu gebauten Häuser", zieht Wehsely einen Vergleich.

Nach langem Hin und Her gab der Bürgermeister nun auch bekannt, dass die Stadt ab 1. November die Flüchtlinge in Erdberg betreuen wird. Reibereien unter Asylwerbern, wie in Deutschland, gebe es hier kaum, so Hacker.

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