"Es ist vorbei"
Geiselnahme in Algerien zu Ende – Tote bei Angriff
Die Militäraktion am Samstag habe "einen weiteren Verlust an Menschenleben" zur Folge gehabt, so Hammond. Dass es Todesopfer gegeben habe, sei "entsetzlich und unannehmbar", liege aber in der "alleinigen Verantwortung der Terroristen". Dennoch dränge die britische Regierung die Behörden in Algerien, "Details zur genauen Lage" zu veröffentlichen.
"Es ist vorbei"
"Es ist vorbei, der Angriff ist beendet und das Militär räumt auf dem Gelände jetzt die Minen", hatte die Nachrichtenagentur Reuters am Samstagnachmittag einen Insider zitiert, der mit der jüngsten Militärintervention der Armee vertraut war. Das betroffene Öl- und Gasunternehmen Sonatrach hatte ebenfalls mitgeteilt, dass die Soldaten bereits dabei seien, die von den Islamisten verlegten Sprengsätze auf dem Gelände zu entschärfen. Anlass für den Armeeeinsatz war offenbar die Drohung der Geiselnehmer, die letzten Geiseln zu töten.
Nachrichtenagentur: "Letzter Angriff"
Spezialeinheiten der Armee hatten laut der algerischen Nachrichtenagentur APS Samstag früh den Auftrag erhalten, das seit Mittwoch andauernde Geiseldrama auf der Gasförderanlage im Süden des Landes zu beenden. APS bezeichnete die Militäraktion als "letzten Angriff" auf die Geiselnehmer. Das Gelände war laut algerischen Angaben von Soldaten umstellt, Hubschrauber überflogen das Gebiet. Die Sicherheitskräfte hatten um das gesamte Gelände im Abstand von etwa zehn Kilometern einen Absperrring gezogen.
Bei der Geiselnahme sind nach vorläufigen Regierungsangaben insgesamt 23 Geiseln getötet worden. Auch 32 Entführer seien tot, teilte das algerische Innenministerium am Samstagabend mit. Den algerischen Sicherheitskräften sei es gelungen, 685 algerische Angestellte der Anlage zu befreien sowie 107 Ausländer.
Panetta weist Kritik an Algerien zurück
US-Verteidigungsminister Panetta wies am Samtagabend Kritik an Algerien wegen der fehlgeschlagenen Befreiungsversuche zurück. "Sie sind in der Region, sie verstehen die Bedrohung durch den Terrorismus", sagte er. "Ich denke, es ist wichtig, dass wir mit ihnen weiter daran arbeiten, eine regionale Herangehensweise zu entwickeln." Auf eine Frage zu Al-Kaida in Nordafrika sagte Panetta, die Vereinigten Staaten planten nicht, "Bodentruppen in dieses Gebiet" zu entsenden. Die Geiselnehmer in Algerien hatten unter anderem ein Ende des französischen Militäreinsatzes im Norden Malis gefordert, der von Islamisten kontrolliert wird.
Österreicher wohlauf
Der 36-jährige Niederösterreicher Christoph Z., der sich während der Geiselnahme auf dem Gelände befunden hatte, wurde mittlerweile ausgeflogen. Er hatte sich am Freitag bei seiner Familie gemeldet und gesagt, es gehe ihm gut. Am Samstag ist er sicher auf der Militärbasis Ramstein in Deutschland gelandet (siehe Story in der Infobox).
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