1 Jahr an der Spitze

“Franz aus Spittal” brachte LH Peter Kaiser Glück

Österreich
03.03.2014 10:27
Der 3. März 2013: Die jahrzehntelange Dominanz der Freiheitlichen ist vorbei. Der 3. März 2014: Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser spricht im "Krone"-Talk über ein Jahr an der Spitze.

"Krone": Herr Landeshauptmann, beginnen wir mit einer Frage, die wir mit Ausnahme des letzten Wortes auch ihrem Vorgänger gestellt haben: Wann haben Sie erstmals gemerkt, dass Sie die Wahl gewinnen?
Peter Kaiser: Schon Tage vorher. Unsere Veranstaltungen waren voll, die Menschen waren gut gestimmt. Und der Frånz aus Spittal hat mir Glück gebracht.

"Krone": Bitte, wer?
Kaiser: Der Frånz aus Spittal, mehr weiß ich gar nicht. Ein etwa 80-jähriger Mann, der mich Tag für Tag im Wahlkampf angerufen hat, mitgefiebert und uns angespornt hat.

"Krone": Und der Wahltag selbst war eine g'mahte Wies'n?
Kaiser: Naja, da traf ich beim Joggen in der Früh eine Laufkollegin, die ich nicht kenne. Sie fiel mir beinahe um den Hals, da war der Wahltag erst eine Stunde alt. Ich spürte, irgendwas läuft in unsere Richtung.

"Krone": Woran erinnern Sie sich besonders?
Kaiser: Dass mich irgendwann am Nachmittag Rolf Holub anrief, weil er den eigenen grünen Hochrechnungen nicht so vertraute wie unseren. Ich musste ihn beruhigen und sagen, dass er es in die Regierung schafft.

"Krone": Lassen wir dieses eine Jahr einmal Revue passieren. Was war ihr gefühlsmäßiges Highlight?
Kaiser: Dass es meiner Mutter noch vergönnt war, meine Angelobung mitzuerleben. Und der Applaus, der Wolfgang Waldner, Rolf Holub und mich am Tag der Angelobung im Theater empfing.

"Krone": Sie machen vereinzelt, etwa bei späten Fernsehinterviews einen müden, ausgepowerten Eindruck? Überrascht Sie das Ausmaß der Arbeit, die sie da erwartete?
Kaiser: Nein, aber von halb sechs Uhr früh bis spät in die Nacht ist es halt lang. Und zuletzt kam auch noch die Hypo dazu...

"Krone": ...das wohl negativste Ereignis des ersten Jahres.
Kaiser: Vor allem das gefährlichste Thema. Aber mich hat auch die Zahl der Insolvenzen und die geringe Eigenkapitalausstattung mancher Betriebe durchaus überrascht. Positiv ist, dass Kärnten derzeit zum ersten Mal nicht schrumpft.

"Krone": Haben die Kärntner ihre Liebe zu Kindern entdeckt?
Kaiser: Es ist vor allem auf unsere seriöse Zuwanderungspolitik zurückzuführen.

"Krone": Sieht man von den Vorwürfen des Postenschachers und der Umfärbung ab, war dieses Jahr geprägt von, so wird es manchmal formuliert, angenehmer Fadesse...
Kaiser: Den Vorwurf des Postenschachers weise ich zurück. Und die Mängel im Verkauf unserer Arbeit habe ich selbst bereits geortet. Wir wollen aber nicht zurück zu den blauen Festspielen für jeden noch so kleinsten Anlass.

"Krone": Ist die Kärntner SP schon gerüstet für die Gemeinderatswahlen, die in einem Jahr stattfinden?
Kaiser: In Villach durchaus, in Klagenfurt werde ich meinen Freunden raten, frühzeitig klar Schiff zu machen.

Auch andere Parteien nehmen den Jahrestag der Landtagswahl zum Anlass für eine Bilanz. So sieht sich das Team Stronach unter Hinweis auf die aktuelle "Krone"-Umfrage (siehe Grafik) als konsolidiert. Landesrat Gerhard Köfer, IG-Obmann Hartmut Prasch und Parteiobmann Gerhard Klocker: "Das ist ein Beweis, wie sehr leidenschaftliche politische Arbeit, trotz der Störmanöver einiger interner Querulanten, von den Kärntnern letztlich geschätzt wird."

Der Obmann der Freiheitlichen, Landesrat Christian Ragger, geht mit der Koalition hart ins Gericht. Ragger: "Der Slogan der SPÖ, 'Kärnten kann mehr', wurde zum traurigen Sinnspruch der Koalition. Kärnten kann mehr Arbeitslose produzieren, die Kärntner beim Strompreis mehr zur Kasse bitten und beim Bürger mehr einsparen. Wir haben ein negatives Triple A - mehr Arbeitslose, mehr Armut, mehr Angst." Zudem habe Kaiser keinen Einfluss in Wien.

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