Flutkatastrophe

Hochwasser: Toter in Vorarlberg – Land unter in Wachau

Österreich
03.06.2013 22:15
Die Hochwasserlage in Österreich bleibt weiter angespannt. Am Montag wurde in Vorarlberg ein Mann tot aufgefunden, der 59-Jährige dürfte während des Hochwassers am Nachhauseweg ertrunken sein. Damit hat die Flutkatastrophe bislang zwei Menschen das Leben gekostet, zwei weitere werden noch vermisst. In der Wachau in Niederösterreich spitzt sich die Lage immer mehr zu.

Der Pegel in Kienstock hat am Nachmittag die Zehn-Meter-Marke erreicht. Bis Dienstag sollte die Donau laut Prognose sogar auf 10,95 Meter steigen - das wären fünf Zentimeter mehr als der beim Hochwasser am 14. August 2002 festgestellte Höchststand. Mehrere Ortschaften in der Wachau, unter anderem Melk, Emmersdorf und Aggsbach, stehen bereits unter Wasser.

Im Westen Österreichs hat sich die Situation mittlerweile etwas beruhigt, die Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten sind voll im Gange. "Die Lage entspannt sich langsam, von einem Normalzustand sind wir aber noch weit entfernt", so Norbert Altenhofer vom Referat Katastrophenschutz des Landes Salzburg.

Im Straßen- und Bahnverkehr gibt es mehrere Sperren, die deutsche Autobahn A8 zwischen Salzburg und München wird wegen Überschwemmungen voraussichtlich bis Donnerstag in beiden Richtungen gesperrt bleiben. Die seit Sonntag unterbrochene Bahnstrecke zwischen Salzburg und Kufstein wird wohl noch bis nächste Woche unterbrochen bleiben. Hier die Ereignisse vom Montag im Live-Überblick:

  • Oberösterreich, 21.34 Uhr: Der Pegelstand in Schärding ist laut Auskunft des Hydrografischen Dienstes des Landes Oberösterreich "massiv zurückgegangen". Derzeit liegt er bei 10,22 Metern, am Nachmittag waren es noch 10,56 Meter. In Linz machte der Pegelstand zuletzt 9,09 Meter aus, in der Nacht sollte das Maximum von 9,20 erreicht werden. Auch in Mauthausen ist "noch ein gewisser Anstieg drinnen" - von aktuell 8,52 auf 8,80 Meter in der Nacht, so ein Mitarbeiter des Hydrografischen Dienstes.

  • Niederösterreich, 20.27 Uhr: In Krems-Stein kommt es nach einer Entscheidung des Krisenstabes vorerst zu keinen Evakuierungen. Die Hochwassersituation habe sich nicht verschlechtert, die Prognose eher verbessert, sagt Pressesprecherin Doris Denk. Der mobile Schutzdamm in Krems-Stein könnte im Fall der Fälle auch noch mit Sandsäcken verstärkt werden, so Denk. Die nächste Sitzung des Krisentabes findet Dienstag früh statt.

  • Niederösterreich, 19.33 Uhr: In Weißenkirchen in der Wachau wird der hochwasserbedingte Zivilschutzalarm ausgelöst. 450 Menschen müssen ihre Häuser verlassen. Die Donau habe einen Pegel erreicht, der entsprechend dem Alarmplan dazu zwinge, Evakuierungen vorzunehmen, sagt Bürgermeister Anton Bodenstein.

  • Niederösterreich, 19.26 Uhr: "Die Hochwasserschutzanlagen in der Wachau erleben in diesen Stunden ihre Nagelprobe", betont Michael Schimek, Geschäftsführer des LEADER-Vereins Wachau-Dunkelsteinerwald. "In jenen Orten, wo sie bereits existieren, verrichten sie ihren Job." Bei weitem nicht alle Gemeinden in der Wachau seien jedoch bereits geschützt - teils, weil die Anlagen in Bau oder Planung, teils, weil auf absehbare Zeit gar keine vorgesehen seien. "Hochwasserschutzanlagen bestehen derzeit in Stein, Mautern, Hundsheim, Rührsdorf, Weißenkirchen-Joching-Wösendorf, Oberarnsdorf und Spitz", listet Schimek auf. Alle anderen Ortschaften seien nach wie vor "mehr oder weniger schutzlos den Fluten ausgeliefert". Immerhin seien überall durch die rechtzeitige Warnung Häuser evakuiert, Lagerhallen geleert und Keller ausgeräumt worden.

  • Niederösterreich, 18.30 Uhr: Die Landesregierung wird in ihrer Sitzung am Dienstag auf Antrag von Landeshauptmann Erwin Pröll einen Rahmen von zehn Millionen Euro zur finanziellen Unterstützung der Hochwasseropfer beschließen. Das sei "ein erster Schritt", betont Pröll nach einem Lokalaugenschein in Melk. Mit dem Beschluss wolle man vorsorgen, dass so rasch wie möglich mit den Auszahlungen begonnen werden könne.

  • Niederösterreich, 18.19 Uhr: Emmersdorf bei Melk gleicht mittlerweile einer Geisterstadt. Seit die Flut gekommen ist, steht den Bewohnern im Zentrum das Wasser bis zum ersten Stock. Ein Weiterkommen ist nur noch über fünf Zillen der Feuerwehr möglich. Die meisten Emmersdorfer haben ihre Häuser verlassen, andere hoffen noch. "Wir bleiben, solange es geht", sagt eine Frau bei einem Lokalaugenschein. Auch wenige Kilometer flussaufwärts, in Aggsbach-Markt, hat die Flut das Land übernommen.

  • 17.48 Uhr: Wegen der zahlreichen Straßen- und Bahnstreckensperren setzen die Austrian Airlines am Dienstag größere Maschinen auf der Strecke Wien-Salzburg ein. Die Kapazität wird über den Tag verteilt "je Richtung von rund 400 auf rund 600 Sitzplätze erhöht", kündigt Airline-Sprecher Peter Thier an.

  • Niederösterreich, 17.10 Uhr: Die Evakuierung von Bewohnern der "Werftkolonie" in Korneuburg ist abgeschlossen. 15 Personen wurden nach Angaben der Feuerwehr gerettet, sie wurden teilweise über Notstege mit ihren Habseligkeiten in Sicherheit gebracht.

  • Niederösterreich, 16.53 Uhr: Der Donau-Pegel Kienstock in der Wachau hat die Zehn-Meter-Marke erreicht. Bis Dienstag soll die Donau laut Prognose sogar auf 10,95 Meter steigen. Das wären fünf Zentimeter mehr als der beim Hochwasser am 14. August 2002 festgestellte Höchststand.

  • 16.40 Uhr: Die deutsche Autobahn A8 zwischen Salzburg und München wird wegen Überschwemmungen in Grabenstätt bei Traunstein voraussichtlich bis Donnerstag in beiden Richtungen gesperrt bleiben. "Die Umleitungsstrecken sind überlastet. Autofahrer werden gebeten, großräumig zu umfahren", teilt die bayerische Polizei mit. Der Verkehr in Richtung Salzburg wird ab der Anschlussstelle Bernau umgeleitet, in Richtung München ab der Anschlussstelle Siegsdorf.

  • Oberösterreich, 16.34 Uhr: Bei jenem Hochwasseropfer, das in Schärding erfolgreich wiederbelebt wurde (siehe Meldung von 13.21 Uhr), handelt es sich um eine 90-jährige Frau. Die Pensionistin war von ihrem Neffen gefunden worden, der Erste Hilfe leistete. Das Haus der Frau war per Auto nicht mehr erreichbar, die Feuerwehr brachte die Retter mit einer Zille hin, berichtet Bezirksrettungskommandant Stefan Penzinger. Die 90-Jährige wurde ins Spital eingeliefert.

  • Salzburg, 16.22 Uhr: Im gesamten Bundesland hat sich die Situation mittlerweile beruhigt, die Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten sind voll im Gange. "Die Lage entspannt sich langsam, von einem Normalzustand sind wir aber noch weit entfernt", so Norbert Altenhofer vom Referat Katastrophenschutz des Landes. "Die Durchfeuchtung des Bodens ist so massiv, das selbst kleine Niederschläge reichen, um Hangrutschungen und Murenabgänge auszulösen."

  • 15.58 Uhr: Die seit Sonntag unterbrochene Bahnstrecke zwischen Salzburg und Kufstein wird voraussichtlich noch bis nächste Woche unterbrochen bleiben. Deshalb wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die erste Abfahrt in Salzburg erfolgt um 17.50 Uhr, die erste Abfahrt in Kufstein um 20 Uhr, jeweils am Bahnhofsvorplatz. Der Zugverkehr zwischen Innsbruck und München konnte wiederhergestellt werden, der Abschnitt Kufstein-Kiefersfelden ist aus Sicherheitsgründen allerdings nur bei Tageslicht und mit 30 km/h befahrbar.

  • Oberösterreich, 15.39 Uhr: Die Hochwassersituation in Oberösterreich wird sich laut Hydrografischem Dienst des Landes erst am Dienstagnachmittag entspannen. Die Pegelstände lagen kurz nach 15 Uhr in Schärding bei 10,56 Metern, in Linz bei 8,77 Metern, in Mauthausen bei 8,44 Metern und in Grein bei 13,72 Metern.

  • Oberösterreich, 14.52 Uhr: "In fast 30 Häusern reicht das Wasser bis an den ersten Stock heran. Fast überall sind Strom und Wasserversorgung weg, auch der Kanal funktioniert nicht mehr", beschreibt Sigi Adlsmannseder von der Feuerwehr Schärding die Situation. Der Bereichsleiter ist seit Sonntag im Dauereinsatz. Derzeit transportiert er Bewohner des flussnahen Stadtteils mit Booten aus ihren Wohnungen. "Ungefähr 15 Leute haben wir aus den Fenstern gehoben, weil die Stiegen ins Erdgeschoß unpassierbar sind."

  • Deutschland, 14.44 Ustellen. Es drohe eine Verunreinigung der Trinkwasserbrunnen, teilt der Krisenstab in der bayerischen Stadt mit. Man arbeite mit Hochdruck an Lösungen, um der Bevölkerung Trinkwasser anbieten zu können.

  • 14.41 Uhr: Das Hochwasser dürfte bundesweit mehrere Tausend Hektar Agrarfläche geschädigt haben. So lautet die erste Schätzung der Österreichischen Hagelversicherung, bei der 80 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche gegen Überschwemmungen versichert sind. Bis dato gingen 165 Schadensmeldungen ein.

  • Niederösterreich, 14.17 Uhr: "Die Einsatzkräfte und die Stadt haben die Situation unter Kontrolle und sind für einen Hochwasserfall wie im Jahr 2002 gerüstet", teilt der Melker Bürgermeister Thomas Widrich mit. Der Hauptplatz steht zur Hälfte unter Wasser, die B1 ist komplett überflutet. Die örtlichen Einsatzkräfte werden von neun anderen Feuerwehren und einem Katastrophenhilfszug unterstützt.

  • 14.02 Uhr: Die Wirtschaftskammer und die Sozialversicherung versprechen Betrieben mit Hochwasserschäden rasche und unbürokratische Hilfe. "Die Soforthilfe beträgt pro Schadensfall zehn Prozent des entstandenen Schadens bis zu einem Höchstbetrag von 10.000 Euro. Jeder in Not geratene Betrieb kann die Soforthilfe direkt über seine Landeskammer beantragen", so WKÖ-Präsident Christoph Leitl.

  • 13.52 Uhr: Rund 1.400 Rotkreuz-Mitarbeiter sind österreichweit im Hochwassereinsatz - zusätzlich zu den rund 1.000 Personen im verstärkten Rettungsdienst. Versorgungszentren und mobile Sanitätshilfestellen sind in den betroffenen Bundesländern eingerichtet, die Katastrophenhilfe bereitet die Auslieferung von Hilfsgütern vor.

  • Niederösterreich, 13.47 Uhr: In Korneuburg kommt es zu hochwasserbedingten Evakuierungen der "Werftkolonie". Die Bewohner müssen auf Veranlassung der Polizei die Siedlung verlassen. Eine ältere Frau wird mittels Zille geborgen.

  • 13.45 Uhr: 299 Liter Regen pro Quadratmeter in Laterns in Vorarlberg, 267 Liter in Bad Ischl und 263 in Salzburg: Statistisch gesehen kommen derartige Mengen in so kurzer Zeit je nach Region nur alle 40 bis 70 Jahre vor, berichtet die Zentralanstalt für Meterologie und Geodynamik.

  • Salzburg, 13.39 Uhr: Braun-grauer Schlamm in den Häusern, den Garagen, den Kellern, den Gärten: Am Tag nach der großen Flut zeigt sich in der Stille-Nacht-Gemeinde Oberndorf im Salzburger Flachgau das Ausmaß der Verwüstung. "Es ist alles kaputt. Das Wasser ist gut einen Meter hoch im Haus gestanden", erzählt eine Anwohnerin.

  • 13.26 Uhr: Der Schiffsverkehr auf der Donau ist gesperrt. Laut Reinhard Vorderwinkler, dem Leiter der obersten Schifffahrtsbehörde, liegen die Pegel auf dem 350 Kilometer langen, österreichischen Abschnitt mehr als 90 Zentimeter über dem höchsten Schifffahrtswasserstand.

  • Oberösterreich, 13.21 Uhr: In Schärding wird ein Flutopfer reanimiert.

  • Oberösterreich, 13.20 Uhr: Den Hochwasservoraussagen sind laut Landeshauptmann Josef Pühringer von den Bundesländern und Bayern zu geringe Parameter zugrunde gelegt: "Die Prognose war falsch."

  • 13.18 Uhr: Die EU-Kommission kündigt Hilfe aus dem Solidaritätsfonds wegen der Überschwemmungen in den drei betroffenen Staaten Österreich, Deutschland und Schweden an. Eine Sprecherin erklärt, es gebe unterschiedliche Schwellen für die Unterstützung aus dem Solidaritätsfonds. Für Österreich wären dies rund 1,7 Milliarden Euro.

  • Vorarlberg, 13.04 Uhr: Ein 58-jähriger Mann, nach dem seit Sonntag gesucht wurde, ist tot aufgefunden worden. Der Vorarlberger hatte am Samstagabend - wie berichtet - eine Feier besucht, von der er nicht nach Hause zurückkehrte. Weil sein Heimweg am Koblacher Kanal in Mäder (Bezirk Feldkirch) entlangführt, wurde befürchtet, dass er in das Hochwasser führende Gewässer gestürzt war. Am Montag gegen 10.40 Uhr wurde die Leiche des Mannes entdeckt. Der Mann dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach ertrunken sein.

  • 12.59 Uhr: Das Hochwasser schränkt die Stromproduktion in den Donaukraftwerken stark ein, wie der Verbund mitteilt. Üblicherweise betrage die Leistung der neun Donaukraftwerke 2.000 Megawatt, derzeit betrage der Output aber weniger als zwei Drittel der üblichen Kapazität.

  • Niederösterreich, 12.46 Uhr: Die Hochwassereinsätze der Feuerwehr erreichen den Bezirk Bruck a.d. Leitha. In Bad Deutsch Altenburg wurden 30.000 Sandsäcke verlegt, teilt Alexander Nittner vom Landeskommando mit. Unverändert prekär ist die Lage in Krems-Stein, wo laut dem Sprecher etwa 2.000 Menschen leben. Sogar eine Evakuierung sei angedacht.

  • Tirol, 12.42 Uhr: Die Aufräumarbeiten beginnen. Für die Einsatzkräfte bot sich dabei ein verheerendes Bild, zum Teil waren die Schäden enorm, insbesondere im arg getroffenen Ort Kössen im Bezirk Kitzbühel. Zumindest ist dort die Stromversorgung weitgehend wiederhergestellt werden. Laut Tiwag-Netz AG sind aber noch rund 100 Haushalte ohne Strom.

  • Oberösterreich, 12.29 Uhr: Bundeskanzler Werner Faymann, Verteidigungsminister Gerald Klug und Staatssekretär Josef Ostermayer machen sich bei einem Besuch im oberösterreichischen Ebensee ein Bild von der Hochwasserkatastrophe und ihren Folgen. Die Regierung werde den Opfern "schnell und unbürokratisch" helfen, so der Bundeskanzler.

  • 12.13 Uhr: "Derzeit unterstützt das Bundesheer mit rund 700 Soldaten die zivilen Einsatzkräfte in den Katastrophengebieten. Weitere 2.000 Soldaten halten sich für Einsätze bereit", sagt Verteidigungsminister Gerald Klug. Zusätzlich sind 24 Hubschrauber des Bundesheeres für Erkundungs- und Evakuierungsflüge im Einsatz. Tätig sind die Soldaten in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Ober- und Niederösterreich.

  • Salzburg, 12.11 Uhr: Die Aufräumarbeiten in der Ortschaft Oberndorf im Salzburger Flachgau laufen auf Hochtouren. Teile der Stadtgemeinde waren am Sonntag überflutet worden. Dutzende Bewohner mussten evakuiert werden, 28 Menschen haben laut Bürgermeister Peter Schröder in der Hauptschule Oberndorf übernachtet.

  • Vorarlberg, 12.04 Uhr: Vorarlberg ist bei den Unwettern der vergangenen Tage nach Angaben von Landeshauptmann Markus Wallner "mit einem blauen Auge davongekommen". Man habe sehr großes Glück gehabt. Die Aufarbeitung der Hochwassereinsätze sei bereits begonnen worden, bis spätestens Ende Woche soll ein Überblick über die entstandenen Schäden vorliegen, informiert der Landeshauptmann.

  • Oberösterreich, 11.37 Uhr: 500 Menschen seien bereits evakuiert worden und in Notunterkünfte oder zu Verwandten und Bekannten gezogen, bilanziert Franz Angerer, Bürgermeister von Schärding. Auch die Stadt stelle Wohnungen zur Verfügung. Jene, die in den oberen Stockwerken ihrer Häuser bleiben konnten, werden von Zillen aus versorgt. Schule und Kindergarten bleiben am Montag und am Dienstag geschlossen. Der Pegel sei mittlerweile höher als bei den Überschwemmungen im Jahr 2002.

  • Steiermark, 11.25 Uhr: Vor allem Bahnstrecken sind von den Wassermassen in Mitleidenschaft gezogen worden. Die ÖBB-Strecke zwischen der Landesgrenze zu Salzburg bei Mandling bis Selzthal ist wegen Überflutungen und Unterspülungen gesperrt. Zwischen Schladming und Haus im Ennstal seien einigen Stellen vom Hochwasser der Enns und zuführender Bäche in Mitleidenschaft gezogen worden, erklärt ÖBB-Sprecher Christoph Posch: "Wir sind gerade dabei, die Strecke genauer in Augenschein zu nehmen, vorerst bleibt sie gesperrt."

  • Salzburg, 11.22 Uhr: Im Land Salzburg hat sich die Versorgungslage für Strom und Gas weitgehend normalisiert. Das Stromnetz des Landesenergieversorgers war am Vorin Betrieb.

  • Steiermark, 11.13 Uhr: Die steirischen Feuerwehren haben etwas Zeit zum Verschnaufen. Die Gefahr durch Hochwasser sei jedoch weiterhin akut, erklärt Thomas Meier, Sprecher des steirischen Landesfeuerwehrverbandes: "Jeder Tropfen kann bei den mit Wasser vollgesogenen Böden zu viel sein und ein Hang abrutschen."

  • Niederösterreich, 10.58 Uhr: Der Verkehr auf der Westbahnstrecke läuft von Wien bis Salzburg wieder durchgehend. Der Abschnitt Amstetten - St. Valentin im westlichen Niederösterreich wurde freigegeben, teilt ÖBB-Sprecher Christopher Seif mit. Der Abschnitt war seit Sonntag um 19 Uhr gesperrt, weil eine Überflutung der Ennsbrücke gedroht hatte.

  • Salzburg, 10.52 Uhr: Die Verkehrslage beruhigt sich langsam, aber von Normalität kann noch keine Rede sein. Wie die Salzburger Verkehrsleitzentrale der Polizei mitteilt, "laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren, aber man kann nichts versprechen", so ein Beamter.

  • Wien, 10.43 Uhr: In der Bundeshauptstadt dürften die Wassermassen kein großes Problem darstellen. Laut Umweltstadträtin Ulli Sima liegt der für Wien relevante Donau-Pegel in Korneuburg derzeit bei 6,97 Metern bzw. bei einer Durchflussmenge von 8.180 Kubikmetern pro Sekunde. Die Gefahr von Überschwemmungen bestehe nicht, der Hochwasserschutz reiche für diese Mengen aus.

  • Salzburg, 10.32 Uhr: Die Suche nach jenen zwei vermissten Personen in Taxenbach im Salzburger Pinzgau, die in der Nacht auf Sonntag in ihren Fahrzeugen von Muren mitgerissen worden waren, "ist bisher erfolglos gewesen", sagt Bürgermeister Franz Wenger. Die Suche nach dem 48-jährigen Landwirt und der 19-jährigen Frau - beide stammen aus Taxenbach - wird fortgesetzt.

  • Salzburg, 10.18 Uhr: So schnell wie die Pegelstände an den Salzburger Flüssen ab Samstagabend zu steigen begonnen haben, so rasch gehen sie nun wieder zurück. "Die Pegel im Bereich von Salzach und Saalach haben den Scheitelwert erreicht und fallen ständig", so Barbara Staudinger vom Hydrografischen Dienst des Landes Salzburg.

  • Vorarlberg, 9.57 Uhr: Die am Sonntagabend abgebrochene Suche nach einem vermissten 58-jährigen Vorarlberger wird wieder aufgenommen. Zahlreiche Einsatzkräfte durchkämmen weiter das Gebiet rund um den Koblacher Kanal in Mäder (Bezirk Feldkirch). Es wird befürchtet, dass der 58-Jährige in der Nacht auf Sonntag in den Kanal gestürzt ist.

  • Oberösterreich, 9.54 Uhr: Im Machland in Oberösterreich kann es knapp werden: In Grein (Bezirk Perg) wurde ein Donau-Pegelstand von 14,8 Metern prognostiziert, das sind 20 Zentimeter unter der Dammkrone. Der Höchststand soll erst in der Nacht auf Dienstag erreicht werden, bis dahin müssen die Bewohner zittern. In Linz und Mauthausen hat man etwas mehr Spielraum.

  • Niederösterreich, 9.41 Uhr: Das Bundesheer sei für einen möglichen Assistenzeinsatz in Niederösterreich gerüstet und stelle 1.500 Soldaten bereit, teilt das Militärkommando mit. Ab den Mittagsstunden sollte ein Hubschrauber für Erkundungsflüge entlang der Donau eingesetzt werden. Ein Black Hawk mit Seilwinde stehe für etwaige Evakuierungen zur Verfügung.

  • Oberösterreich/Bayern, 9.40 Uhr: Die Hochwasserlage in Passau spitzt sich weiter zu. Der Wasserstand der Donau überschreitet die 12,20 Meter, teilt der Hochwassernachrichtendienst im Bayerischen Landesamt für Umwelt in Augsburg mit. Damit sind die Donau-Fluten bereits höher gestiegen als beim historischen Hochwasser von 1954 mit einem Stand von damals 12,20 Metern.

  • Niederösterreich, 9.02 Uhr: Auf der Westbahnstrecke ist seit Sonntagabend im Bereich Amstetten - St. Valentin im westlichen Niederösterreich ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Als Grund nannte ÖBB-Sprecher Christopher Seif, dass bei der Ennsbrücke Überflutungsgefahr bestehe.

  • Tirol, 8.59 Uhr: Nach dem teilweise massiven Hochwasser hat sich die Situation in Tirol etwas entspannt. Der Regen ließ nach, auch die Pegelstände der Flüsse gingen zurück.

  • Niederösterreich, 8.31 Uhr: In der Gemeinde Marbach (Bezirk Melk) wird Zivilschutzalarm ausgelöst. Die Bevölkerung im Ortsteil Granz wird wegen der Hochwassersituation aufgefordert, Gebäude zu räumen bzw. höher gelegene Räumlichkeiten aufzusuchen.

  • Salzburg, 8.28 Uhr: Die Hochwassersituation hat sich in der Nacht auf Montag leicht entspannt. "Die Zeichen stehen auf Normalisierung, auch wenn wir von einem Normalzustand noch sehr weit entfernt sind. Wir können nun zumindest wieder agieren und nicht nur reagieren, wie es gestern der Fall war", sagt Katastrophenschutzreferent Markus Kurcz.

Der Schwerpunkt des verheerenden Hochwassers in Österreich hat sich seit Sonntag immer mehr Richtung Osten des Landes verlagert. Zuvor war es in weiten Teilen von Vorarlberg, Tirol und Salzburg zu Überflutungen, Murenabgängen und Hangrutschungen gekommen. In St. Johann im Pongau war ein Todesopfer zu beklagen. Zudem wurden in Taxenbach im Pinzgau zwei Personen als vermisst gemeldet.

Die niederösterreichischen Gemeinden entlang der Donau wurden am Sonntagabend zum Katastrophengebiet erklärt. Trotz des voll aktivierten Hochwasserschutzes kann es vor allem auch in der Wachau zu Überschwemmungen kommen. Besonders prekär ist zudem die Lage im oberösterreichischen Schärding. Dort trat in der Nacht auf Montag der Inn über den Hochwasserdamm und überflutete große Teile der Stadt. In der Landeshauptstadt Linz mussten zahlreiche wichtige Einfahrtsstraßen gesperrt werden.

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