Protestaktion in Sbg

Flüchtlinge schlafen vor Schloss Mirabell

Österreich
24.08.2015 07:15
Vor dem Schloss Mirabell in der Stadt Salzburg campieren derzeit 15 Syrer. Die Causa nahm bereits am Freitag ihren Ausgang: Die Männer seien laut eigenen Angaben aus ihrer Flüchtlingsunterkunft in Lofer ausgezogen, weil es zu Reibereien mit kurdischen Mitbewohnern gekommen sei. Die Caritas ist bemüht, die aufgebrachten Männer zur Rückkehr zu bewegen.

Am Freitag um 16.40 Uhr gingen bei der Polizei mehrere Anrufe ein, weil sich die Flüchtlinge am Mirabellplatz mitten auf der Fahrbahn bewegten und Schilder hochhielten. Auf den Schildern stand zu lesen: "Bewahr uns vor Rassismus im Camp Lofer" und "Hier im Camp Lofer praktizier Rassismus". Eine Streife konnte die Männer zumindest dazu bewegen, sich auf den Gehsteig zu stellen.

Seitdem halten sich die rund 15 Flüchtlinge vor dem Schloss auf und haben Matratzen organisiert, auf denen sie übernachten. Ihr weniges Hab und Gut haben sie an der Schlossmauer aufgestellt. Grund für den aufgebrachten Protest dürften laut den Flüchtlingen schwere Auseinandersetzungen mit Kurden in ihrer Unterkunft "Botenwirt" in Lofer sein.

Die zuständige Landesrätin Martina Berthold kennt das Problem. Bereits Anfang August soll es Streitereien mit einem kurdischen Betreuer gegeben haben, die Caritas konnte aber beschwichtigen. Lofers Bürgermeister Norbert Meindl hatte am Sonntag noch keine Kenntnis von den Vorgängen, nur so viel: "Wir hatten noch nie Probleme mit den syrischen Flüchtlingen."

Flüchtlinge wollen Hilfe von Bürgermeister
Ein Syrer soll aber dann wegen weiterer, nicht näher genannter Schwierigkeiten aus der Unterkunft verwiesen worden sein. Die anderen erklärten sich mit ihm solidarisch und reisten auf eigene Faust nach Salzburg. Die Caritas versucht, noch weiter zu vermitteln, doch die Flüchtlinge wollen, dass der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden sich um sie kümmert.

Dieser weilt noch in China, Stellvertreter Harald Preuner appelliert an die Vernunft und ruft mit Vize Anja Hagenauer die Caritas und das Land zur Sitzung: "Diese Probleme sind zu lösen. Es ist nicht förderlich, vor einem Regierungsgebäude zu campen. Die Flüchtlinge haben eine Unterkunft und sind in einem sicheren Land." Landesrätin Berthold: "Wir suchen noch einmal das Gespräch. Aber nach 48 Stunden Abwesenheit aus dem Quartier müssen sie einen neuen Antrag auf Grundversorgung stellen."

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